In Speyer, Worms und Mainz gab es im Mittelalter große und einflussreiche jüdische Gemeinden. Die jüdischen Bauwerke und Friedhöfe prägten zu ihrer Zeit die Entwicklung der Religion und hatten großen Einfluss auf die jüdischen Gemeinde- und Sakralbauten in Deutschland. 2021 wurden die jüdischen Stätten der drei Städte, die sogenannten SchUM-Stätten, in die Welterbeliste aufgenommen. Warum Speyer, Worms und Mainz SchUM-Städte heißen und was die Aufnahme in die Liste für die SchUM-Stätten bedeutet, erklärt Felix Tauber, Welterbe-Koordinator der SchUM-Stätten, im Interview mit RESTAURO
RESTAURO: Warum heißen die drei Städte SchUM-Städte?
Felix Tauber: SchUM שו“ם ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen:
Schin (Sch) = SchPIRA = Speyer
Waw (U) = Warmaisa = Worms
Mem (M) = Magenza = Mainz
SchUM ist der Verbund, den die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter bildeten.
RESTAURO: Seit 2021 sind die SchUM-Städte Welterbe. Wie lange hat die Vorbereitung gedauert?
Felix Tauber: Die Vorbereitungen begannen 2006. 2012 stellte das Land Rheinland-Pfalz an die Ständige Konferenz der Kultusminister den Antrag zur Aufnahme der SchUM-Stätten in die deutsche Vorschlagsliste. 2020 übermittelte das Land Rheinland-Pfalz dem Welterbekomitee das Nominierungsdossier samt Managementplan. Und am 27. Juli 2021 war es dann so weit. Die SchUM-Stätten wurden in die Welterbeliste eingetragen.