06.09.2022

300 Jahre Badenburg im Nymphenburger Schlosspark

mer der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark (München) mit Tabouret-Garnitur, Lackkommode und chinesischer Papiertapete. Foto: Maria Scherf / Bayerische Schlösserverwaltung
mer der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark (München) mit Tabouret-Garnitur, Lackkommode und chinesischer Papiertapete. Foto: Maria Scherf / Bayerische Schlösserverwaltung

Die Bayerische Schlösserverwaltung ließ das barocke Münchner Badeschlösschen umfassend konservieren und restaurieren

Vor 300 Jahren wurde die Badenburg in Nymphenburger Schlosspark (München) mit seiner prunkvollen Innendekoration fertiggestellt. Am 6. August 1722 lud Kurfürst Max Emanuel zur Feier des 25. Geburtstags des Kurprinzen Karl Albrecht zu einem Souper mit festlicher Illumination in das soeben vollendete barocke Lustschloss. 

mer der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark (München) mit Tabouret-Garnitur, Lackkommode und chinesischer Papiertapete. Foto: Maria Scherf / Bayerische Schlösserverwaltung
Auch das Tafelparkett und die Steinfußböden, die Holztäfelungen und die Papiertapeten wurden einer schonenden Oberflächenreinigung unterzogen. Foto: Maria Scherf / Bayerische Schlösserverwaltung

Anlässlich dieses Jubiläums ließ die Bayerische Schlösserverwaltung das barocke Schlösschen konservieren sowie restaurieren und nahm eine museale Neugestaltungen  unter der Ägide von Museumsreferentin Dr. Brigitte Langer vor. So zogen in das Schlafzimmer des Kurfürsten erstmals nach fast 100 Jahren wieder authentische Sitzmöbel ein. Die Sitzgarnitur aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde aufwendig restauriert und erinnert mit leuchtend blauen Taftüberzügen an die historische Farbigkeit der einstigen Möbelbezüge.

Die ostasiatischen Lackmöbel erhielten außerdem neue Vitrinen, die Möblierung wurde nach historischer Dokumention neu geordnet

 

Die Sitzmöbel sind eine sechsteilige Garnitur aus Tabourets. Diese kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts in das Neue Schloss Schleißheim und blieb anschließend lange Zeit in einem Depot verwahrt. Die ostasiatischen Lackmöbel erhielten außerdem neue Vitrinen , und die Möblierung wurde nach historischer Dokumention neu geordnet. Eine neue Raumbeschriftung  (Deutsch / Englisch / Italienisch) vermittelt Wissenswertes über die Badenburg, zum Beispiel über die Nutzung und Funktionsweise des Bades in der Barockzeit oder den außergewöhnlichen Bestand an originalen chinesischen Papiertapeten aus zwei Jahrhunderten, der die Wände des fürstlichen Wohnappartements ziert. 

Das mehr als 50 Quadratmeter große, 80.000 Liter Wasser fassende Badebecken war mehr als ein Kunstwerk

 

Das Tafelparkett und die Steinfußböden, die Holztäfelungen, die Stuckdekorationen, die Papiertapeten, die Wandfliesen und die Spiegelgläser wurden zudem einer schonenden Oberflächenreinigung unterzogen ebenso wie die Lüster, Gemälde und Möbel. Die Badenburg wurde im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel von Bayern 1718 bis 1722 errichtet. Auf einem durchdachten Grundriss vereint das Lustschloss einen Festsaal, ein kurfürstliches Appartement und einen großen Badesaal. Das mehr als 50 Quadratmeter große, 80.000 Liter Wasser fassende Badebecken war in seiner Zeit nicht nur als Kunstwerk, sondern auch in technischer Hinsicht ohne Vergleich. Zusammen mit der Pagodenburg, der Magdalenenklause und der Amalienburg gehört die Badenburg zum Ensemble der vier Parkburgen im Nymphenburger Schlosspark, allesamt authentisch erhaltene Gesamtkunstwerke mit jeweils unterschiedlicher Funktion. Tipp: Bis 15. Oktober sind die Parkburgen täglich von 9 bis 18 Uhr zu besichtigen.

Jahrhundertelang war das Gartenparadies Schloss Nymphenburg die Sommerresidenz der Wittelsbacher. Zusammen mit dem Schlosspark Nymphenburg, den vier Parkburgen und dem Schlossrondell bildet das Schloss ein Ensemble. Die weitläufige Sommerresidenz zählt zu den großen Königsschlössern Europas und übertrifft mit einer Spannweite von 632 Metern sogar Schloss Versailles. Erfahren Sie mehr im Video: 

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