Bereits 2022 hat sich die unabhängige und bürgerschaftliche Initiative Kulturzukunft Bayern zusammengefunden, um mit einer Stimme für die kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern zu sprechen. Zahlreiche Förder- und Freundeskreise in Bayern beteiligen sich seitdem an der Initiative. Zu der Initiative gesellt sich nun auch eine Stiftung hinzu. Die Stiftung Kulturzukunft Bayern wurde von SKH Herzog Franz von Bayern, Dr. Markus Michalke und Anna Kleeblatt gestiftet, sie bilden auch den Vorstand.
Die Initiative Kulturzukunft Bayern hatte das Ziel formuliert in erster Linie langfristige Sanierungs- und Zukunftskonzepte von der Politik einzufordern. Die neugegründete Stiftung soll nun die Ziele, die die Initiative ausformuliert hat, verwirklichen. Die Stiftung hebt in ihrer Präambel hervor, dass Bayern von seinen materiellen und immateriellen Kulturschätzen geprägt wird. Des Weiteren erklärt sie, dass dem Kulturstaat, neben dem Sozial- und Rechtsstaat in der bayerischen Verfassung eine herausragende Position zugewiesen wurde. Daher heißt es in der Stiftungssatzung weiter: „Deshalb ist es notwendig, der Kultur auch in Zukunft den Raum, die Ressourcen, den Dialog und die Aufmerksamkeit zu bieten und so ihre gesellschaftliche Wirkung zu ermöglichen. Für dieses Begehr soll die Stiftung Kulturzukunft Bayern der Anwalt sein.“
Raum für Dialog
Die Stiftung wird zu Beginn von den Stiftern finanziert. Es gibt bereits Zusagen für erste geplante Projekte wie den Kulturatlas Bayern, darunter auch von der Beisheim Stiftung. Die Regierungsfraktionen im Landtag haben ebenfalls Mittel dafür vorgesehen. Langfristig soll ein eigenständiges Stiftungsvermögen aufgebaut werden, um den laufenden Betrieb der Stiftung zu sichern und die Umsetzung der Ziele zu gewährleisten. Die Entstehung der Stiftung Kulturzukunft Bayern wurde als Projekt im Rahmen der Landtagswahl 2023 gestartet. Die Initiative Kulturzukunft Bayern, die im November 2022 ins Leben gerufen wurde, hat gezeigt, dass es noch Herausforderungen für die Zukunft der bayerischen Kultur gibt. Mit 36 Freundeskreisen bayerischer Kulturinstitutionen und über 17.000 Mitgliedern hat die Initiative im vergangenen Jahr durch Veranstaltungen auf die kulturpolitischen Herausforderungen aufmerksam gemacht. Themen wie die Relevanz von Kultur für die Zukunft unserer Gesellschaft wurden intensiv mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Kultur diskutiert. Diskutiert wurden Themen wie „Kultur – relevant für die Zukunft unserer Gesellschaft!“, „Was muss öffentlich finanzierte Kultur für die Gesellschaft leisten?“ und „Wie schafft man Kulturzukunft? Erfolgsfaktoren“ intensiv mit führenden Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Stimme der Bürgerinnen und Bürger
Anna Kleeblatt und Dr. Markus Michalke gelang es, nicht nur die kulturpolitischen Sprecher der Bayerischen Landtagsfraktionen von CSU, Bündnis 90/Die Grünen, Freien Wählern, SPD und FDP, sondern auch Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume von der Notwendigkeit einer konsequenten Kulturstrategie für Bayern zu überzeugen. Blume betonte beim Ersten Münchner Kulturgespräch der Initiative Kulturzukunft Bayern im vergangenen Jahr: „Wir brauchen eine starke Allianz, um die bevorstehenden Aufgaben zu bewältigen.“
Es zeigte sich jedoch bald, dass die gesteckten Ziele mit der losen Verbindung der Initiative Kulturzukunft Bayern nicht allein erreicht werden konnten. Daher wurde die Stiftung Kulturzukunft Bayern gegründet. Anna Kleeblatt und Dr. Markus Michalke leiten die Stiftung zusammen mit SKH Herzog Franz von Bayern und Max Wagner, um die Funktionsfähigkeit als unabhängiges Sprachrohr der bayerischen Bürger sicherzustellen. Die Initiative bleibt als unabhängige Vereinigung von kulturfördernden Freundeskreisen bestehen und gibt den kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern Bayerns weiterhin eine Stimme. Die Stiftung zielt darauf ab, gemeinsam mit Kulturakteurinnen und -akteuren aus ganz Bayern, Finanzierung, Organisation und Durchführung konkreter Projekte zu gewährleisten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Zugänglichkeit und Wirkung des Angebots sowie dem Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaft in Bayern. Dr. Markus Michalke erklärt: „Wir nehmen Kultur nicht nur als Standortfaktor, sondern auch als bestimmenden gesellschaftlichen Stabilisator ernst, weil wir überzeugt sind, dass sie ein Schlüssel für unser friedliches, demokratisches Zusammenleben ist. Hierfür muss der Kulturstaat modern und anschlussfähig sein – diesen Wandel mitzugestalten, hierfür möchte die Stiftung auch als Partner für die Politik einstehen.“
Kultur für alle
Erstes großes Projekt der Stiftung ist der Kulturatlas Bayern, eine digitale Plattform, die in den nächsten Jahren umfassende Daten zum Kulturleben in Bayern erheben und Veranstaltungen zum kulturpolitischen Dialog organisieren wird. SKH Herzog Franz von Bayern ergänzt: „Von Blasmusik bis Oper, Volkstanz bis Performance, Dorftheater bis Alte Pinakothek, die Stiftung und somit auch der Kulturatlas versteht ‚Kultur‘ breit gefächert.“ Der Kulturatlas soll so Digitalisierung und Kultur verbinden. Max Wagner fügt hinzu, dass so mithilfe der Wirtschaft eine Plattform geschaffen werden soll, in der die Kulturschaffende eingebunden sind. Ziel der Plattform sei der Dialog und das Know-how der Kulturbranche zu stärken um einen modernen Kulturstaat zu schaffen.
Ziel des Kulturatlas ist es, die Grundlage für eine nachhaltig erfolgreiche Kulturpolitik auf allen Ebenen zu schaffen und wesentliche Daten zu liefern, die helfen, eine konsequente Kulturstrategie für Bayern zu entwickeln. Anna Kleeblatt betont: „Der Kulturatlas ist ein Meilenstein für Bayern, der Transparenz über das vielfältige kulturelle Angebot schafft und den Austausch zwischen den Kulturakteuren schafft. Unser Ziel ist es, Kultur für alle zugänglich und erlebbar zu machen.“
Im Video sehen Sie eine Aufzeichnung des 2. Münchner Kulturgesprächs.
2. Münchner Kulturgespräch
In diesem Zusammenhang fand auch das bevorstehende „2. Münchner Kulturgespräch“ am 9. Juli 2024 um 18:30 Uhr im Auditorium der Pinakothek der Moderne statt. Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume sprach gemeinsam mit Anna Kleeblatt und Dr. Markus Michalke über die Maßnahmen und Ideen zur Kulturagenda Bayern. Bei der Veranstaltung wurde unter anderem über das Konzerthaus im Münchner Werksviertel gesprochen sowie einen Kulturbus gesprochen, der die Kunst zur Bevölkerung bringen soll. Markus Blume stellte sich neben den Fragen der beiden Moderierenden auch Fragen aus dem Plenum. Die Veranstaltung bot so eine hervorragende Gelegenheit für alle kulturinteressierten Bürger, mehr über die Kulturagenda und die Pläne der Stiftung zu erfahren und sich aktiv in den Dialog einzubringen.