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Verlust der Handwerkstechniken?

von Uta Baier
05.08.2016
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    Bernhard Gutmann auf der Baustelle im Apollosaal der Staatsoper Berlin, Foto: Uta Baier

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    Die Reliefs aus Angkor Wat mussten neu montiert werden, da die bisherige Befestigung aus den 1980er Jahren Brüche und Fehlstellen verursachte. Foto: Bernhard Gutmann

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    Alte Verschraubungslöcher wurden nach der Montage der neuen Trägerrahmen auf der Rückseite gekittet und retuschiert. Foto: Bernhard Gutmann

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    e zwei Reliefplatten werden mittels Keilen (grün/rot) exakt ausgerichtet und mit gipsgetränkter Jute an die neue Aufhängung am Relief fixiert. Foto: Bernhard Gutmann

Bernhard Gutman ist erfahrener Stuckrestaurator. Im Interview erläutert er seine aktuellen Restaurierungsarbeiten im Apollosaal in Berlin und die Sicherungstechniken von Reliefs aus Angkor Wat. Er bedauert die zunehmende Akademisierung des Berufs. Warum?

Sie haben bis Juni im Apollosaal der Berliner Staatsoper gearbeitet. Was war Ihr Auftrag?

Bernhard Gutmann: Wir haben die Säulen, Pilaster und Wände aus Stuckmarmor restauriert, so dass sie wieder grau und glänzend und nicht mehr stumpf und braun aussehen. Durch mehrmaliges Wiederholen der Arbeitsschritte wurde der ursprüngliche Glanz wiederhergestellt. Basis dafür, ist die Kenntnis der alten Handwerkstechniken aus dem Barock und Rokoko.

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Wie wurde auf die Originalsubstanz Rücksicht genommen?

Die grauen, glänzenden Wände, die Sie jetzt sehen, entsprechen dem Originalzustand. Wir haben nur die verbräunten Schichten, die durch das Ölen in den 1980er Jahren entstanden sind, entfernt. Fehlstellen wurden zurückhaltend ergänzt und der Oberflächenganz wieder hergestellt.

Das ist schon eine spezielle Technik. Gibt es genügend Leute, die diese Technik beherrschen?
Das traditionelle Handwerk darf in der Restaurierung nicht verloren gehen. Sonst leidet die Qualität. Mein Wissen habe ich bis dato an acht Auszubildende weitergegeben. Einige haben nach ihrer Lehre Restaurierung studiert. Jetzt arbeiten wir projektbezogen sehr oft und gerne wieder zusammen. Aber neue Interessenten für dieses Fachgebiet gibt es leider nicht mehr. Noch nicht einmal Schülerpraktikanten.

Gibt es nicht genug zu tun?
Oh doch.

Warum gibt es dann aus ihrer Sicht nicht genug Interessenten?
Vielleicht haben die Jugendlichen heute andere Ziele und Möglichkeiten? Aber das ist Spekulation. Eigentlich weiß ich es nicht, warum sich so Wenige für das traditionelle Handwerk interessieren.

Sie haben in Bayern gelernt und Ihren Meister gemacht. Wie kamen Sie von Bayern nach Berlin?
Es hatte eher persönliche, private Gründe. Ich habe mich deshalb 1989 um eine Gesellenstelle bei der Gipsformerei der „Staatlichen Museen zu Berlin“ beworben. Sie haben mir die Meisterstelle angeboten und ich habe sie angenommen und hatte großes Glück.

Inwiefern?
Ich durfte von Anfang an mit historisch wertvollen Gipsmodellen arbeiten. Die waren bis dahin weder geschätzt noch erhalten worden. Ich betrat Neuland, habe viel Unterstützung von den Wissenschaftlern bekommen und konnte mir so mein zweites Standbein, im Bereich der Gipsrestaurierung schaffen. Heute arbeite ich viel für Abguss-Sammlungen und Museen, denn die alten Gipse werden wieder sehr geschätzt, aufgrund verlorenen gegangener oder zerstörter Originale.

Sie haben kürzlich die Reliefs aus Angkor Wat aus dem Museum für Asiatische Kunst restauriert und ein System, mit dem die großen Gipsplatten flexibel und zerstörungsfrei aufgehängt werden können, entwickelt. Zuvor haben Sie im Schloss Rheinsberg gearbeitet. Was sind ihre nächsten Projekte?
Als nächstes arbeite ich wieder in Rheinsberg im Schloss. Zuvor habe ich schon den Stuckmarmor im Spiegel – und Muschelsaal restauriert. zwei wunderschöne Räume. Die Beschädigungen und Fehlstellen in den unteren Wandbereichen waren enorm, denn das Schloss wurde lange als Sanatorium genutzt. Nun konserviere und restauriere ich den Stuckmarmor im Treppenhaus, dem ältesten Teil des Schlosses.

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