Facebook, Instagram, Twitter, Linkedin und TikTok – welche Kanäle eignen sich besonders, um restauratorische Leistungen sichtbarer zu machen? RESTAURO sprach darüber mit dem Dortmunder Digital-Experten Martin Juhls über Social Media
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten mussten die Museen in den letzten beiden Jahren zur Eindämmung der Corona-Pandemie Veranstaltungen absagen und den Publikumsbetrieb einstellen. Eine kreative digitale Museumslandschaft entstand im Gegenzug. Mit virtuellen Ausstellungsrundgängen, digitalen Sammlungen, Podcasts, Online-Games erschlossen die Museen der Öffentlichkeit den Zugang zu musealen Inhalten.
Social Media: 40 Millionen Menschen allein in Deutschland nutzen Facebook und Instagram
Martin Juhls – er arbeitet seit zwanzig Jahren im Ruhrgebiet selbständig in der Kommunikation – hat 2019 die „Initiative Kulturkommunikation“ gegründet. Mit seinem digitalen Beratungsunternehmen (Partner des Deutschen Museumsbundes) begleitet er Kulturinstitutionen bei der Entwicklung und Um- setzung digitaler Kommunikationsstrategien. Er berät nicht aber nur einzelne Häuser, sondern treibt Change-Prozesse voran. Und er empfiehlt, sich noch mehr mit den digitalen Kanälen und deren großen Potenzialen auseinanderzusetzen. Denn: 40 Millionen Menschen allein in Deutschland nutzen Facebook und Instagram.
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Restaurator:innen tragen dazu bei, dass Museen als lebendige Institutionen wahrgenommen werden
Auch für den Bereich der Konservierung-Restaurierung sieht er daher sehr gute Möglichkeiten, die Leistungen der Restaurator:innen, die hinter den Kulissen stattfindet, über die sozialen Medien noch sichtbarer zu machen. Gerade ihre Arbeit ist es, die für das Publikum interessant ist. Denn Restaurator-:innen tragen dazu bei, dass Museen als lebendige Institutionen wahrgenommen werden – und nicht nur als Speicher für Objekte. Martin Juhls rät, den Fokus bei Social Media auf Facebook und Instagram zu legen. „Facebook und Instagram sollte man parallel betreiben“, erklärt der Digital-Experte. „Dafür gibt es von Facebook technische Möglichkeiten.“ Allerdings sollten die beiden Kanäle unterschiedlich ausgestaltet sein. Einige Dinge seien für Facebook besser geeignet, andere mehr für Instagram, führt Martin Juhls weiter aus. „Facebook ist mehr inhalts-, Instagram mehr gestaltungsbasiert.“
TikTok gewinnt an Relevanz
Twitter dagegen sei im Museumsbereich mittlerweile nicht mehr so relevant und läge im Vergleich zu übrigen Social-Media-Kanälen ganz weit hinten, berichtet der Kulturmarketing-Fachmann weiter. Die Plattform werde immer mehr von Linkedin abgelöst. Auf diesem Netzwerk melden sich Menschen an, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren, gesehen zu werden oder um Stellenangebote zu finden und sich über ihre beruflichen Themen auszutauschen. Ein weiterer Kanal, der laut Martin Juhls für die größeren Museumseinrichtungen in den kommenden Jahren immer mehr an Relevanz gewinnt, ist die Kurzvideoplattform TikTok.