Das Leopold Museum in Wien veröffentlichte die Tagungsbände zum 3. und 4. Egon Schiele-Symposium. In beiden Bänden werden auch restauratorische Fragen erörtert: So präsentiert etwa Stefanie Jahn, Leiterin der Abteilung Konservierung und Restaurierung der Österreichischen Galerie Belvedere, ihre neueste Forschung an den Schiele-Gemälden der Sammlung des Belvedere, Sandra Maria Dzialek, Leiterin der Restaurierungsabteilung des Leopold Museum, stellt eine kunsttechnologische Bestandsaufnahme an Schieles Häuserlandschaften im Bestand des Leopold Museum vor und Wien Museum-Restauratorin Karin Maierhofer berichtet von ihren neuesten Untersuchungen zu Egon Schieles Gemälde „Junge Mutter“
Bereits zum vierten Mal war das Leopold Museum im Vorjahr Schauplatz des Egon Schiele-Symposiums, ein von Wiener Leopold Museum Direktor Hans-Peter Wipplinger und Verena Gamper, Leiterin des Leopold Museum Forschungszentrum, initiierter Treffpunkt der Schiele-Forschung. Das Symposium stellt die wichtigste regelmäßige Plattform für die Präsentation wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zu dem bedeutenden österreichischen Expressionisten Egon Schiele (1890–1918) dar. Die Vorbereitungen für das 5. Egon Schiele-Symposium, das für den Spätherbst 2023 geplant ist, haben bereits begonnen.
Die Tagungsbände zum 3. und 4. Schiele-Symposium sind ab sofort im Leopold Museum erhältlich
Nach dem 3. Egon Schiele-Symposium im November 2019, folgte das 4. Egon Schiele-Symposium im Dezember 2021, COVID-bedingt als Online-Veranstaltung. Die Tagungsbände zum 3. und 4. Schiele-Symposium sind ab sofort im Leopold Museum erhältlich. „Dialog und Inszenierung“ lautet der Titel der Publikation zum 3. Egon Schiele-Symposium. Er verweist auf die inhaltlichen Schwerpunkte der Konferenz, die am 10. November 2019 im Leopold Museum stattfand. Der Fokus der Veranstaltung lag auf dem Dialog zwischen Medizin und Kunst der Wiener Moderne, ein weiterer Akzent war der Blick auf die unterschiedlichen Wege der Selbstinszenierung des Künstlers Egon Schiele.
Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Restaurierung
Darüber hinaus wurden Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Restaurierung präsentiert. Der Tagungsband zum 4. Egon Schiele-Symposium beleuchtet „Milieus und Perspektiven“. Die Beiträge reichen von Erkenntnissen zu Schieles früher Ausstellungstätigkeit, über die Untersuchung des künstlerischen Milieus, in dem sich Egon Schiele bewegte – anhand der gemeinsamen Teilnahme von Gustav Klimt und Egon Schiele an bedeutenden Kunstausstellungen – sowie die Beziehung Schieles zur schillernden Künstlerpersönlichkeit Erwin Osen bis zu einer Genealogie der Totenmasken Egon Schieles.
„Die Tagungen sind ein starkes Signal für die Vitalität und Relevanz des wissenschaftlichen Diskurses zu Schiele“
„Unser großer Dank gilt allen Vortragenden des dritten und vierten Egon Schiele-Symposiums, deren erkenntnisreiche Beiträge nun in Form dieser beiden neuen, umfassenden und reich illustrierten wissenschaftlichen Publikationen vorliegen“, erklärt Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museum. „Darüber hinaus danken wir auch allen Teilnehmer:innen der Symposien, die das profunde Angebot an wissenschaftlichen Neuigkeiten vor Ort oder online mit großem Interesse verfolgten und nicht zuletzt dem Team des Leopold Museum für die Unterstützung bei der Organisation und Umsetzung der Veranstaltungen und der diese begleitenden Publikationen. Die Tagungen sind ein starkes Signal für die Vitalität und Relevanz des wissenschaftlichen Diskurses zum Ausnahmekünstler Egon Schiele und zu den Errungenschaften der Wiener Moderne.” Verena Gamper, Leiterin des Leopold Museum-Forschungszentrum, führt aus, dass das dritte und das vierte Egon Schiele Symposium, deren Ergebnisse nun in Form von zwei Tagungsbänden vorliegen, dem Anspruch verpflichtet seien, die Vielfalt der Zugänge zu Egon Schiele durch einen breiten Fächer an unterschiedlichen Perspektiven abzubilden. „Die Zahl der Anknüpfungspunkte zeigt die Vitalität von Schieles Werk, dessen Bewahrung und Erforschung wir uns in unserer wissenschaftlichen Arbeit verpflichtet fühlen, “ fügt die Expertin hinzu.