Ab morgen ermöglicht das Innsbrucker Ferdinandeum mit der Ausstellung „Im Detail“ (bis 25. Juni 2023) erstmals ein Blick in die Arbeitswelt der Restaurator:innen. Fallbeispiele erläutern die vielfältigen Tätigkeiten um die Erforschung, Erhaltung und Präsentation von Kunstwerken. Initiiert und kuratiert hat die Schau Diplom-Restauratorin Laura Resenberg, leitende Restauratorin der Tiroler Landesmuseen, in Kooperation mit dem Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien. Auf nach Innsbruck!
Die Schau „Im Detail“ baut auf der langjährigen Zusammenarbeit der Tiroler Landesmuseen mit der Wiener Angewandten unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Mag. Gabriela Krist. Die Kooperation mit dem Institut für Konservierung und Restaurierung reicht bereits bis in die 1980er Jahre zurück. Beide Institutionen arbeiteten an der von Ausstellung „Im Detail“ zusammen. Die Restaurierung der Wiener Angewandten steuerte viele der Ausstellungstexte und damit Informationen über den Gegenstand Restaurierung-Konservierung sowie die erforderliche Ausbildung bei. Zwei ihrer Studierenden werden mitten in der Ausstellung an Objekten arbeiten und Besuchenden bei dieser Schaurestaurierung die konservatorische und restauratorische Arbeit am Objekt anschaulich machen. „Kunstwerke allein können nicht erzählen, was ihnen widerfahren ist. Dazu braucht es den Menschen. Wir wollen zeigen, was Restaurierung leistet und sie entgegen manchem Klischee als wissenschaftlich arbeitendes Betätigungsfeld präsentieren“, erklärt Laura Resenberg zur Idee der Ausstellung, die damit auch die Leidenschaft der Restaurierenden vermitteln möchte: „Als Restauratorin arbeitet man sehr nahe an den Kunstwerken. Da entsteht immer eine Bindung und Liebe zu den Objekten. Prägend für den Beruf ist die Leidenschaft, mit der Restaurator:innen bei der Sache sind.“
Durch Objekte, die Schaurestaurierung, Videos und Führungen sowie informative Texte zum Tätigkeitsbereich, Berufswelt und langjährigem Studium soll den Besucher:innen die Welt der Restaurierung zugänglich gemacht werden. :„Restaurieren und Konservieren sind anspruchsvolle und wichtige Tätigkeiten für den Erhalt des kulturellen Erbes,“ erläutert Gabriela Krist. „Sie basieren auf wissenschaftlicher Vorgehensweise, naturwissenschaftlicher Forschung und kunsthistorischer Kenntnis. Ich freue mich, dass die Ausstellung ,Im Detail‘ Menschen Einblick in dieses wichtigeBetätigungsfeld ermöglicht“.
Win-Win-Situation
Die Zusammenarbeit zwischen Universität und Museum sehen Resenberg und Krist als Win-Win- Situation. Die Tiroler Landesmuseen profitieren von der wissenschaftlichen Arbeitsweise, von der Forschung am Institut in Wien, von neuen Methoden der Restaurierung und Konservierung, die an der Angewandten entwickelt werden, umgekehrt bekommen Studierende der Angewandten durch die Partnerschaft die Möglichkeit, an originalen Kunstwerken zu arbeiten und die Praxis der Restaurierung im Museumsbetrieb kennenzulernen. „Neben der Theorievermittlung legt das Studium an der Angewandten viel Wert auf die praktische Arbeit am Objekt, “ betont Gabriela Krist. „Die Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen bietet den Studierenden, das im Studium Erlernte an Kunstwerken aus der Sammlung unter fachkundiger Aufsicht anzuwenden und einzuüben, vor allem aber auch den Museumsalltag kennenzulernen.“
Einblicke in das SFZ in Hall in Tirol. Forschung, Aufbewahrung und Restaurierung von Kulturgütern sehen Sie im Video (1.9.2020). Laura Resenberg, Diplom-Restauratorin, leitende Restauratorin der Tiroler Landesmuseen, führt unter anderem durch das SFZ.