20.10.2023

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„Zoom auf van Eyck“ in Berlin

Facing Van Eyck. The Miracle of Detail, Bozar Centre for Fine Arts Brussels, 2020, Foto: Philippe De Gobert
Facing Van Eyck. The Miracle of Detail, Bozar Centre for Fine Arts Brussels, 2020, Foto: Philippe De Gobert

Ganz nah dran: In Berlin hat die Ausstellung „Zoom auf van Eyck“ eröffnet. Die Sonderausstellung der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin  macht es möglich, in die winzigsten Feinheiten der Meisterwerke von Jan van Eyck einzutauchen (bis 3. März 2024). Darüber hinaus präsentiert die Schau Originale van Eycks aus eigenen Beständen – und beleuchtet die kunsttechnologische Untersuchung und Restaurierung ausgewählter Gemälde

Es ist nicht übertrieben, die Ausstellung „Zoom auf van Eyck“ etwas ganz Besonderes zu nennen. Und das liegt nicht an einem ihrer drei Ausstellungsteile, sondern an allen drei Abteilungen. Die erste versammelt die neun Berliner Gemälde des Jan van Eyck (1399-1441) – drei eigenhändige und sechs aus seiner Werkstatt oder seiner direkten Nachfolge. Die zweite thematisiert die Restaurierung von zwei Gemälden von Jan van Eyck aus der Berliner Gemäldegalerie – das „Porträt des Baudouin de Lannoy“ und das „Arnolfini Bildnis“. Und der dritte Teil führt die Besucher:innen so nah an die Gemälde, dass er jedes Härchen und jede gemalte Falte, jede Narbe und jede Perle in vielfacher Vergrößerung sehen kann.

Jan van Eyck, Die Madonna in der Kirche, um 1437/40, Detail. Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt
Jan van Eyck, Bildnis eines Mannes mit rotem Chaperon, Detail, um 1435/40. Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders
Jan van Eyck, Bildnis eines Mannes mit rotem Chaperon, Detail, um 1435/40. Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders
Jan van Eyck, Bildnis eines Mannes mit rotem Chaperon, Zwischenzustand bei Abnahme des alten Firnisses, um 1435/40. Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders
Facing Van Eyck. The Miracle of Detail, Bozar Centre for Fine Arts Brussels, 2020. Foto: Philippe De Gobert
Facing Van Eyck. The Miracle of Detail, Bozar Centre for Fine Arts Brussels, 2020. Foto: Philippe De Gobert

Für die Zoom-Installation wurden alle 20 eigenhändigen Gemälde Jan van Ecks und 13 aus seinem direkten Umfeld fotografiert

Für diese Zoom-Installation wurden alle 20 eigenhändigen Gemälde des Niederländers und 13 aus seinem direkten Umfeld fotografiert. Die Bilder entstanden zwischen 2014 und 2020 auf einer 25.000 Kilometer langen Weltreise der Wissenschaftler und Fotografen vom Royal Institute for Cultural Heritage (KIK-IRPA) in Brüssel, die immer mit der gleichen Ausrüstung, Beleuchtung und Aufnahmetechnik vor den Gemälden arbeiteten. Diese standardisierte Vorgehensweise wurde ursprünglich für die Dokumentation der Restaurierung des Genter Altars vom Royal Institute entwickelt.


Details aus den Gemälden van Eycks sind jetzt auf vier Meter großen Leinwänden in Berlin zu sehen

Der Aufwand hat sich gelohnt: Details aus den Gemälden van Eycks auf vier Meter großen Leinwänden zu sehen, ist „pures Vergnügen“, wie Bart Fransen vom Royal Institute in Brüssel sagt. Damit hat er durchaus Recht, denn die Projektionen sind brilliant und das Hineinzoomen eine Reise zu nie so gesehenen Details. Es ist erst das zweite Mal, dass das Projekt präsentiert wird. 2020/21 war es in Brüssel zu sehen – allerdings ohne Originale. Die können in der Gemäldegalerie von den Besuchern auch etwas näher betrachtet werden, als das normalerweise möglich ist. Denn Restauratorin und Mit-Kuratorin Sandra Stelzig hatte die Idee, den Besuchern Lupen anzubieten, mit denen sie die Originale betrachten können.

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