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Wie können wir unser Kulturerbe künftig besser schützen?

von Ute Strimmer
06.09.2020
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Naturkatastrophen, Krieg oder Klimawandel – unser kulturelles Erbe ist vielen Bedrohungen ausgesetzt. Mit diesem Thema beschäftigen sich aktuell mehrere Initiativen. Wir sprachen mit Professor Christian Hanus, Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur an der Donau-Universität Krems. Sein Department für Bauen und Umwelt ist eines der ersten, das sich in diesem Bereich auf universitärem Gebiet neuen Lösungsansätzen verschrieben hat

In Amatrice südöstlich von Norcia waren die Schäden nach dem Erdbeben in Mittelitali- en 2016 verheerend. Foto: AFP
In Amatrice südöstlich von Norcia waren die Schäden nach dem Erdbeben in Mittelitalien 2016 verheerend. Foto: AFP

Wie können wir unser Kulturerbe künftig besser schützen? Denn weltweit ist es durch verschiedene Faktoren wie Naturkatastrophen, Krieg und Klimawandel bedroht. Wichtig ist hier Prävention: Wie sind museale Objekte gesichert? Gibt es überhaupt Evakuierungsorte? Was ist im Moment der Krise und in der Phase danach eigentlich zu tun? Was lässt sich konservieren, restaurieren oder sogar wieder aufbauen?

Dass dieses Thema an den Universitäten ein noch junges Arbeits- und Forschungsgebiet ist, erklärt Professor Christian Hanus, seit 2013 Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur an der Donau-Universität in Krems. Sein Department für Bauen und Umwelt ist eines der ersten, die sich auf dem Gebiet Kulturgüterschutz neuen Lösungsansätzen verschrieben hat. Forschung und Lehre in Krems fokussieren sich auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Aktiv beteiligt sich Christian Hanus seit zehn Jahren am Wiederaufbau erdbebenzerstörter Städte in Zentralitalien. So wurde die Donau-Universität nach den schweren Erschütterungen 2016 in Accumoli (Latium) eingeladen, am Wiederaufbau mitzuarbeiten. Trotz heftiger Schneefälle und erneuter Beben in der Region entwickelte eine Arbeitsgruppe dann bereits Mitte Januar 2017 unter der Leitung von Christian Hanus und dem Architekten Professor Roberto Pirzio Biroli eine erste Strategie für den Wiederaufbau. „In Kooperation mit den dortigen und auch ausländischen Universitäten wollen wir dort über die nächsten 15 bis zwanzig Jahre eine Scola für die Rekonstruktion und Revitalisierung betreiben.“

Katastrophenschutz ist übrigens so alt wie die Katastrophen selbst. „Schon in der Antike musste man nach entsprechenden Zerstörungen entsprechend aktiv werden.“ Die Arbeiten in diesem Bereich, so Christian Hanus, führen zuständige Einsatzkräfte aus. „Die Bergung von Kulturgütern erfolgt auf Basis von im Vorfeld erstellten Inventaren und Rettungsplänen. Dabei sind Sperrzonen einzurichten, um die Sicherheit zu gewährleisten und Plünderungen vorzubeugen. Von Land zu Land sind die Zuständigkeiten im Kulturgüterschutz unterschiedlich: in Deutschland spielt das Technische Hilfswerk (THW) eine tragende Rolle, während in der Schweiz der Zivilschutz mit dem Kulturgüterschutz im Wesentlichen betraut ist; Österreich wiederum verfügt über einen stark etablierten Feuerwehrverband. Bemerkenswert ist das Zusammenspiel bei Katastrophen in Italien, wo Einheiten des Kulturministeriums (MiBACT), die Feuerwehren (Vigili del Fuoco), der Zivilschutz (Protezione civile) und die international renommierten Kulturgüterschutz Einheiten der Carabinieri (Carabinieri per la Tutela Patrimonio Culturale) gemeinsam im Einsatz stehen. Bei bewaffneten Konflikten ist die Zuständigkeit des Kul- turgüterschutzes grundsätzlich beim Militär.“ Eine Reihe von Experten und Einheiten des Technischen Hilfswerks (THW) sind zudem für Auslandseinsätze an die Europäische Kommission gemeldet und können im Falle einer Katastrophe im Ausland von der EU angefordert werden.

Wo es allerdings noch Bedarf gibt, ist die Zusammenarbeit zwischen den Experten, also zwischen den Archäologen, Konservatoren, Denkmalpflegern und Restauratoren, und den Einsatzkräften vor Ort. „Das sind bislang noch komplett getrennte Welten“, erläutert Christian Hanus. „Beide haben unterschiedliche Kulturen, es gibt nicht nur sehr unterschiedliche fachliche Sprachen, sondern sie sind auch ganz unterschiedlich strukturiert und organisiert. Bis jetzt gab es hier sehr wenig Schnittpunkte.“ Und genau das ist eine der Zielsetzungen in Krems. „Wir wollen zivile Experten an das praktische Verfahren im Einsatz heranführen. Sie sollen verstehen, welche Informationen überhaupt gebraucht werden, damit die Einsatzkräfte ihre Funktion bestmöglich wahrnehmen können. Zu bearbeitende Themen sind außerdem Prioritätensetzung, Ortung, Klassifizierung – und speziell beim Art handling Gefährdung während des Transports und der Nachlagerung, Erschütterung, Feuchtigkeit sowie Sicherung vor Mikroorganismen.“

Lesen Sie weiter in der RESTAURO 6/2020. Diese Ausgabe setzt sich speziell mit Art handling auseinander und erscheint Mitte September 2020.

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