10.12.2018

Kunststück

„Stille Nacht, heilige Nacht“

Das Salzburg Museum gratuliert mit der Sonderausstellung „Stille Nacht 200 – Geschichte. Botschaft. Gegenwart“ zum Jubiläum des berühmten Weihnachtsliedes. Highlights sind medienkünstlerische Installationen – unter anderem die Umsetzung des Textes in Gebärdenspräche

Für die Schau im Salzburg Museum entstanden medienkünstlerische Installationen: Hier der berühmte Autograph von Joseph Mohr aus den frühen 1820er-Jahren
Mit den Händen singen: In einem Video setzt ein Chor den Text von „Stille Nacht, heilige Nacht“ in Gebärdensprache um

Dass das bekannteste Weihnachtslied der Welt eine österreichische Erfindung ist, wissen außerhalb der Alpenrepublik nur wenige. Millionen Menschen weltweit singen „Stille Nacht, heilige Nacht“ in christlich geprägten Kulturkreisen jedes Jahr. 2018 feiert das berühmte Lied sein 200-jähriges Jubiläum: Erstmals erklang es 1818, und zwar in der Christmette der kleinen Kirche St. Nikolaus in Oberndorf bei Salzburg. Die Musik komponierte Franz Xaver Gruber, Lehrer und Aushilfsorganist der Kirche. Den Text dazu hatte Kaplan Joseph Mohr schon zwei Jahre zuvor geschrieben. Dass das Lied in das Land hinausgetragen wurde, ist dem Zillertaler Orgelbaumeister und Handwerker Karl Mauracher zu verdanken. Denn dieser besuchte Oberndorf mehrere Male, um dort die Orgel zu überholen, und bekam eine Kopie des Weihnachtslieds mit nach Hause. Dort gehörte es bald zum Repertoire der Tiroler Nationalsänger, die das Jodeln weltweit bekannt machten, im Windsor Palast ein- und ausgingen und im Amerika des 19. Jahrhunderts nachweislich die Musikgeschichte beeinflussten. Mit den Tiroler Sängergesellschaften trat so „Stille Nacht, heilige Nacht“ schließlich seinen Siegeszug in Deutschland über Leipzig und Berlin um die ganze Welt an.

Zur 200-Jahr-Feier des österreichischen Exportschlagers – seit fünf Jahren ist es immaterielles UNESCO-Kulturerbe – findet aktuell eine große dezentrale Landesausstellung statt (bis 3. Februar 2019). In sieben Salzburger Gemeinden sowie an je einem Schauplatz in Oberösterreich (Hochburg- Ach) und Tirol (Fügen im Zillertal) – ehemalige Wirkungsstätten, Wohn- oder Geburtsorte von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr – erfährt man Wissenswertes über das Lied und seine Schöpfer. Die Standorte sind durch gemeinsames Ticketing verbunden, koordiniert wurde das Projekt durch die neu gegründete „Stille Nacht“-Gesellschaft unter ihrem Geschäftsführer Paul Estrela. Das Salzburg Museum – in der Landeshauptstadt wurde der Geistliche Joseph Mohr geboren, absolvierte dort Schulzeit und Studium und erhielt seine Priesterweihe – gratuliert mit der Sonderausstellung „Stille Nacht 200 – Geschichte. Botschaft. Gegenwart“.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen RESTAURO, Heft 8/2018.

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