Aus den USA an den Freistaat Bayern
Am 16. Dezember wurde eine im Zweiten Weltkrieg entwendete Tapisserie an den Freistaat Bayern restituiert: Die Darstellung der höfischen Gesellschaft im Freien entstand vermutlich kurz nach 1500 in Flandern. Der kostbare Wandteppich gehörte zur Ausstattung des Kehlsteinhaus in Berchtesgaden auf dem Obersalzberg, welches Adolf Hitler 1939 als Geschenk von der NSDAP zu seinem 50. Geburtstag erhielt. Franz von Lenbach hatte die Tapisserie um 1900 für das Münchner Künstlerhaus von der Kunsthandlung Bernheimer erworben. 1931 ging der Teppich wieder an die Bernheimers und wurde dann 1938 für das Kehlsteinhaus gekauft. 1945 nahm ein US-amerikanischer Offizier der 101. Airport Division das Kunstwerk mit in seine Heimat. Die Übergabe an das Bayerische Nationalmuseum am letzten Freitag erfolgte durch Cathy Hinz, Tochter des Besatzungsoffiziers, und Robert M. Edsel, Gründer der „Monuments Men Foundation“, die schon zum siebten Mal bei der Rückkehr eines von US-Soldaten entwendeten Kunstwerks nach Deutschland vermitteln.