21.09.2023

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Nicht nur für Papierrestauratoren! Der IADA-Kongress im Oktober 2023

Save the date: Der 15. IADA-Kongress wird zwischen dem 16. und 20. Oktober in Halle und Leipzig stattfinden. Foto: IADA
Save the date: Der 15. IADA-Kongress wird zwischen dem 16. und 20. Oktober in Halle und Leipzig stattfinden. Foto: IADA

Save the date! Die „Internationale Arbeitsgemeinschaft der Archiv-, Bibliotheks- und Graphikrestauratoren (IADA) lädt im Oktober zum 15. Kongress nach Halle und Leipzig

Die IADA tagt regelmäßig seit 1967 und kümmert sich um Themen der Papierrestaurierung und Papiererhaltung. Zuletzt musste sich die „Internationale Arbeitsgemeinschaft der Archiv-, Bibliotheks- und Graphikrestauratoren – wie alle – online zusammenfinden. Doch in diesem Jahr gibt es wieder die Möglichkeit für einen großen Kongress mit Vorträgen, Besichtigungsprogrammen, Workshops und vielen Austauschmöglichkeiten. Denn die 15. Konferenz wird zwischen dem 16. und 20. Oktober in Halle und Leipzig stattfinden.


Forschung: Dem „Call for Papers“ im vergangenen Jahr folgten 228 Autoren aus 26 Ländern

Das Bedürfnis, die eigenen Forschungen vorzustellen, ist riesig. Dem „Call for Papers“ im vergangenen Jahr folgten 228 Autoren aus 26 Ländern, die 112 Zusammenfassungen ihrer Arbeiten einreichten. 86 Vorträge und Poster sind für die Präsentation ausgewählt worden. Es geht um Forschungen zu Stockflecken, um historische Behandlungsmittel wie Oxalsäure, aber auch um zeitgenössische Künstler wie Gilbert und George und ihre Methoden und Materialien. Themen sind außerdem grüne Wege zur Pergamentkonservierung und die Verwendung hochviskoser Polymerdispersionen als neue Reinigungsmittel, ebenso wie die Verwendung von Nanomaterialien bei Tintenkorrosion auf historischen Dokumenten. Auch mit der Farbpalette von gerösteten Zellulosepulvern und ihren Einsatzmöglichkeiten beschäftigt sich ein Vortrag. Schon dieser kleine Ausschnitt zeigt, wie vielfältig die Themen rund um die Papiererhaltung sind. Das Auswahlverfahren war in diesem Jahr neu und besonders: Papierrestauratorinnen und Restauratoren waren aufgefordert, die eingereichten Vorschläge nach fachlicher Relevanz und Aktualität zu bewerten.


Museumsdepots und Archiven in Zeiten von Klimawandel und Energiekrise

Der Leiter der Beratungsstelle Bestandserhaltung Sachsen-Anhalt im Gleimhaus in Halberstadt, Marc Holly, ist langjähriges Mitglied der IADA und hat ebenfalls ein Thema eingereicht. Er wird gemeinsam mit Werner Möller von der Stiftung Bauhaus Dessau seine Erfahrungen mit „Museumsdepots und Archiven in Zeiten von Klimawandel und Energiekrise“ vorstellen – und das an Fallbeispielen aus Sachsen-Anhalt erklären. Marc Holly war schon als Student der Papierrestaurierung bei den IADA-Kongressen, denn ihm ging es um den Aufbau eines Netzwerks und um den Austausch über die Entwicklung der Papierrestaurierung, den die internationale Vereinigung bietet. Dafür wird es in diesem Jahr eine besondere Möglichkeit geben: Die Organisatoren laden nicht wie sonst zu einem klassischen Empfang sondern in den Hallenser Studentenclub TURM zu einer Party ein. Der mittelalterliche Turm ist eine perfekte und stimmungsvolle Partylocation und Teil der Moritzburg, in der auch das Kunstmuseum Sachsen-Anhalt zu finden ist. „Nach der Pandemie legen die Organisatoren großen Wert auf das persönliche Treffen und den Austausch“, sagt Marc Holly.


Renate Mesmer, IADA-Präsidentin und leitende Restauratorin an der Folger Shakespeare Library in Washington über die Ortswahl

Organisiert wurde die diesjährige Konferenz wie immer ehrenamtlich von einem „20-köpfigen Organisationsteam, bestehend aus dem IADA-Vorstand und einem lokalen Team von Papierrestaurator:innen, die in Halle und Leipzig ansässig sind“, sagt Renate Mesmer, IADA-Präsidentin und leitende Restauratorin an der Folger Shakespeare Library in Washington. Über die Ortswahl sagte sie RESTAURO: „Ein grundlegendes Ziel der IADA war und ist es immer, die Preise für die Kongress-Anmeldung niedrig zu halten, damit Fachleute aus allen Ländern und wirtschaftlichen Verhältnissen teilnehmen können. Denn die Restaurierung von Kulturgut soll überall möglich sein. Halle und Leipzig sind für viele der IADA-Mitglieder und Teilnehmer vor allem mit der Bahn oder auch mit dem Flugzeug sehr gut erreichbar und erschwinglich.“

Nach drei Tagen mit Vorträgen in Halle wird es in Leipzig und Halle ein umfangreiches Besichtigungsprogramm in Museen und Bibliotheken und viele Workshops geben. Etwa im Grassi-Museum oder auch in der Deutschen Nationalbibliothek.

Alle Informationen zu Anmeldung, Preisen und zum Programm finden Sie hier.

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