Auf den Münchner FUTURE TALKS 023 stehen Cold Cases im Fokus. Der Call für Papers für die Konferenz im November endet am 14. Mai
Die achte Ausgabe der Münchner FUTURE TALKS im November 2023 will zurückblicken. Und zwar auf abgeschlossene Restaurierungsprojekte und auch auf Fälle, die seit 2009 bei dieser Konferenz der Konservierungsabteilung der Neuen Sammlung in München vorgestellt wurden. Denn: „So wie Kriminalbeamte bei der Wiederaufnahme vergangener Fälle auf COLD CASES zurückgreifen, erkennen wir mit den FUTURE TALKS 023 das enorme Potenzial, das in der rückblickenden Betrachtung früherer Konservierungsprojekte liegt“, schreiben die Organisatoren um Chefrestaurator und Oberkonservator Tim Bechthold in ihrem aktuellen Aufruf zum Einreichen von Vortragsthemen, die sich mit dem Erhalt von Materialien des 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigen.
Interdisziplinäre Wissensaustausch auf FUTURE TALKS 023 gewünscht
Der Call for Papers endet am 14. Mai 2023. Eingereicht werden können Vorschläge für 25-minütige englischsprachige Redebeiträge oder Poster, die sich mit der Neubewertung früherer Restaurierungsprojekte befassen oder aktuelle Arbeiten vorstellen, die auf der Grundlage früherer Projekte entstanden. Die Organisatoren wissen nicht nur um den Nutzen des Rückblicks, sondern schätzen auch den interdisziplinären Wissensaustausch und sind an der Arbeit von Konservierungswissenschaftler-, Ingenieur-, Designer:innen und Produzenten interessiert. Deshalb wünschen sie sich, dass auch Studieren und Fachleute verwandter Fachbereiche ihre Forschungen über Kunststoffe in München präsentieren. Senden Sie bitte Ihre Ideen an Chefrestaurator und Oberkonservator Tim Bechthold: tim.bechthold@die.neue-sammlung.de
Materialabbau bei Kunststoffen kann zum kompletten Verlust von Museumsstücken führen
Denn im Gegensatz zum Wissen über die Erhaltung traditioneller Materialien ist die Forschung über die Veränderungen von Kunststoffen wesentlich jünger. Außerdem kann der Materialabbau bei Kunststoffen zum kompletten Verlust von Museumsstücken führen. Das wissen die Mitarbeiter des Design-Museums in München besonders gut, denn sie beherbergen eine der größten Sammlungen mit Design-Objekten aus dem 20. und 21. Jahrhundert, von denen viele industriell hergestellte Produkte aus Kunststoffen oder mit Kunststoffen sind.
Welche Rolle hat die Design- und Materialgeschichte auf das heutige Design?
Die Münchner Organisatoren sind vom „enormen Potenzial, das in der rückblickenden Betrachtung früherer Konservierungsprojekte liegt“ überzeugt, heißt es in der Konferenzankündigung der FUTURE TALKS. Deshalb könnten nicht nur innovative Konservierungsstrategien und neue Wege zur Behandlung moderner Materialien sowie neue Konservierungsmaterialien und -werkzeuge vorgestellt werden, sondern zum Beispiel auch Misserfolgsleitfäden. Die Organisatoren erhoffen sich auch Antworten auf die Frage, welche Rolle die Design- und Materialgeschichte auf das heutige Design hat.
Die dreitägige Konferenz vom 8. bis 10. November 2023 wird auf Englisch geführt. Geplant ist eine Veröffentlichung der Präsentationen Ende 2025 zur nächsten Future Talks Konferenz.
Alle Informationen zur Anmeldung finden hier.
Die FUTURE TALKS Konferenzreihe, im Zweijahres-Turnus seit 2009 initiiert, ist ein international angelegtes Kongressformat zum Wissenstransfer aktueller Forschungsprojekte im Bereich der aktiven Restaurierung moderner Materialien sowie der Analyse und Dokumentation verwendeter Technologien.
Im Rahmen von Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen werden konkrete Vorgehensweisen vorgestellt, hinterfragt und bewertet.
Die FUTURE TALKS
Mit mehr als 1500 Teilnehmern aus 24 Nationen haben bereits die ersten sieben Tagungen, sowie die bislang erschienenen 6 Publikationen FUTURE TALKS 009 – 019 für eine begeisterte Resonanz gesorgt und den Begriff FUTURE TALKS international zum Synonym für den Erhalt moderner Materialien werden lassen.
Rückblick FUTURE TALKS021
Im Video sehen Sie Kunststoff-Spezialisten Thea van Oosten, die zu den FUTURE TALKS021 aufruft: