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Corona-bedingt wurde zusätzlich gefilmt

von Valentina Grossmann
21.10.2020
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Für die aktuelle Sonderschau „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ im Diözesanmuseum Paderborn haben viele internationale Leihgaben eine lange Reise hinter sich. Einen Höhepunkt bildet darüber hinaus das im Zweiten Weltkrieg zerstörte, barocke Hochaltargemälde des Paderborner Doms. 75 Jahre nach Kriegsende ist es erstmals wieder zu sehen. Diplom-Restauratorin Gisela Tilly leitete die konservatorischen Maßnahmen

Diplom-Restauratorin Gisela Tilly fixierte die Fragmente mit dünnen Stecknadeln auf großen, mit einem Vorkriegsfoto des Altars bedruckten Platten. Foto: © Diözesanmuseum Paderborn
Diplom-Restauratorin Gisela Tilly fixierte die Fragmente mit dünnen Stecknadeln auf großen, mit einem Vorkriegsfoto des Altars bedruckten Platten. Foto: © Diözesanmuseum Paderborn

Peter Paul Rubens ist einer der führenden Meister des flämischen Barocks. Bereits zu Lebzeiten war er der Star seiner Zunft und beeinflusste die gesamte Kunstszene. In sechs Ausstellungseinheiten präsentiert das Diözesanmuseum Paderborn bis zum 25. Oktober 2020 die große kunst- und kulturhistorische Sonderausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“. Ausgehend von einer umfangreichen Neuausstattung des Paderborner Doms mit Altargemälden und Skulpturen durch Antwerpener Künstler aus dem direkten Umfeld von Rubens zeigt die Schau bedeutende Innovationen in Malerei, Architektur und Kirchenausstattungen des flämisch geprägten Barocks. Zu sehen sind rund 120 Leihgaben aus internationalen Sammlungen.

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Darunter unter anderem Werke aus dem Rijksmuseum Amsterdam, Victoria and Albert Museum in London, Museum Plantin-Moretus in Antwerpen, Statens Museum for Kunst Kopenhagen, die Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste Wien sowie aus dem San Francisco Museum of Modern Art. Viele der kostbaren Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen haben eine lange Reise hinter sich. Begleitet wurden sie auf ihrem Weg von wissenschaftlichen Mitarbeitern. Nach der Ankunft im Diözesanmuseum kontrollierten und dokumentierten Restauratoren jeden Zentimeter der angelieferten Objekte. Konnte corona-bedingt kein Kurier mitreisen, so wurde zusätzlich gefilmt und intensiver fotografiert. Ein spezialisiertes Team kümmerte sich danach um die Platzierung der Objekte in der Ausstellung: Rollwagen, Hebebühne und Flaschenzug für die schweren Werke sowie weiße Handschuhe und passgenau angefertigte Vitrinen für die kleineren und empfindlichen Exponate.

Einen Höhepunkt der Sonderausstellung bildet das im Zweiten Weltkrieg zerstörte barocke Hochaltargemälde des Paderborner Doms. 75 Jahre nach Kriegsende ist es erstmals wieder zu sehen. Museumsdirektor Professor Christoph Stiegemann, der im Herbst 2020 in den Ruhestand geht, verbindet mit diesem Werk eine ganz persönliche Erinnerung: „Die Ausstellung mit Leihgaben aus ganz Europa und den USA setzt gerade in der aktuellen Situation ein mutiges Zeichen europäischer Solidarität gegen alle Abschottung und Isolation. Neben den zahlreichen hochkarätigen Exponaten, die Rubens´ Wirken und seinen Einfluss auf die Barockkunst in Europa auf breiter Ebene zeigen, ist das rekonstruierte barocke Hochaltarbild aus dem Paderborner Dom für mich persönlich der Höhepunkt der Ausstellung. Als junger Wissenschaftler am Museum habe ich die 1983 wiederentdeckten Fragmente der kriegszerstörten Gemälde dokumentiert und ihre Übernahme ins Depot des Museums begleitet. Mit ihrer Wiederauferstehung in der Rubens-Ausstellung fügen sich Anfang und Ende meiner Tätigkeit am Diözesanmuseum aufs Schönste zusammen.“

Das zentrale Altarbild mit der Darstellung der Geburt Christi und der Anbetung der Hirten bildete zusammen mit zwei Seitenaltären das bedeutendste Werk der Barockzeit aus dem Paderborner Dom. Erschaffen wurde es zwischen 1656 und 1658 von dem Antwerpener Maler Antonius Willemssens. Er lernte und arbeitete im direkten Umfeld von Rubens. Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt Antonius gemeinsam mit seinem Bruder Ludovicus Willemssens den Auftrag von Fürstbischof Dietrich Adolf von der Recke, den Paderborner Dom im barocken Stil neu auszustatten. Sie verbreiteten den flämischen Barock von Antwerpen in Paderborn.

Am 17. Januar und 27. März 1945 zerstörten zwei Luftangriffe auf den Paderborner Dom die Altarbilder sowie die mächtigen barocken Aufbauten. Doch obwohl die kostbaren Gemälde in kleinste Stücke zerrissen wurden, blieb eine Vielzahl der Teile auf wundersame Weise erhalten. Der damaligen Dompropstes Joseph Brockmann verhinderte einen vollständigen Verlust der kostbaren Bilder. Er sammelte die Fragmente direkt nach der Bombardierung zusammen und bewahrte sie sorgfältig auf. Dennoch sollten Jahrzehnte vergehen, bis die Einzelteile – die in den 1980er Jahren wiederaufgefunden wurden – in ihrem Bestand gesichert und im Depot des Diözesanmuseums Paderborn eingelagert werden konnten.

Vor der Ausstellung wurden die zahlreichen kleinen und großen Leinwandfetzen neu gesichert, konservatorisch bearbeitet und in mühevoller Kleinarbeit zusammengesetzt. Diplom- Restauratorin Gisela Tilly nahm diese besondere Herausforderung an. Sie reinigte hunderte von Einzelteilen, nahm den vergilbten Firnis ab und reduzierte die teils großflächigen Retuschen. An notwendigen Stellen schloss die Restauratorin Risse mit Japanpapier. Nach der Reinigung folgte die Zuordnung der Leinwand- Fragmente. Hilfreich waren hierfür sorgfältig aufbewahrte Fotografien: Eine Abbildung aus den 1860er Jahren zeigt den Gesamtaufbau, zwei Aufnahmen aus den 1940er Jahren zeigen die Gemälde kurz vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.

Lesen Sie weiter in der RESTAURO 6/2020.

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