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Welttag des audiovisuellen Erbes

von Valentina Grossmann
16.10.2020
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Seit 2005 ist der 27. Oktober Welttag des audiovisuellen Erbes. Ausgerufen wurde der Tag von der Unesco zum 25. Jahrestag der „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“. Seit 2007 wird der Tag auch in Deutschland offiziell jährlich begangen. Das sechstägige Filmerbe-Festival der Deutschen Kinemathek informiert über die neuesten Restaurierungen

„Love, Life and Laughter“, Großbritannien 1932, George Pearson. Foto: © BFI
„Love, Life and Laughter“, Großbritannien 1932, George Pearson. Foto: © BFI

Der Welttag des audiovisuellen Erbes am 27. Oktober wurde im Jahr 2005 zum 25. Jahrestag der „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“ von der Unesco ausgerufen. Seit 2007 wird der Tag auch in Deutschland offiziell jährlich begangen. In den letzten 100 Jahren hat die Menschheit ein großes audiovisuelles Erbe an Tonaufnahmen, Filmen und Videos geschaffen. Audiovisuelle Archive erzählen Geschichten über das Leben und die Kulturen von Menschen aus der ganzen Welt. Sie stellen ein unschätzbares Erbe dar, das eine Bestätigung unseres kollektiven Gedächtnisses und eine wertvolle Wissensquelle ist, da sie die kulturelle, soziale und sprachliche Vielfalt unserer Gemeinschaft widerspiegeln. Der Tag soll das Bewusstsein für den Erhalt der historischen Dokumente schärfen. In Deutschland hat die Deutsche Kinemathek die Leitung für den Welttag inne.

Bereits zum fünften Mal in Folge veranstaltet die Deutsche Kinemathek das Filmerbe-Festival, das dieses Jahr unter dem Titel „Film Restored“ vom 27. Oktober bis 1. November in Berlin stattfindet. An sechs Tagen sind 21 Filme aus 15 Ländern auf der Kinoleinwand zu sehen, die dank europäischer Kooperationen produziert, überliefert und restauriert wurden. Im Programm finden sich neueste Restaurierungen, die durch die Zusammenarbeit europäischer Archive ermöglicht wurden. Darunter befinden sich auch einige Stummfilme, die nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder gezeigt werden können. Das Filmprogramm wird ergänzt durch Werkstattberichte, Vorträge und Podiumsdiskussionen mit europäischen Gästen, in denen verschiedene Aspekte der europäischen Zusammenarbeit unter wissenschaftlichen, rechtlichen und restaurierungspraktischen Perspektiven beleuchtet werden.

Eröffnet wird das Festival am 27. Oktober mit der digitalen Premiere von „Kuhle Wampe“, einem Klassiker des politischen Films. Die in Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht und Hanns Eisler entstandene Regiearbeit von Slatan Dudow wurde kurz nach der Uraufführung von den Nazis verboten. Dank der Zusammenarbeit zwischen Deutscher Kinemathek, British Film Institute und Cinémathèque suisse konnte die Premierenfassung von 1932 rekonstruiert werden.

Auch die Restaurierungen der skandalumwitterten Produktion „Extase/Ekstase“ (CZ/AT 1933) oder des verschollen geglaubten britischen Melodrams „Love, Life and Laughter“ (UK 1923) wurden durch die gemeinsame Anstrengung europäischer Archive ermöglicht. Der rege Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Archiven hat insbesondere die Aufarbeitung der Stummfilmzeit gefördert, deren Filmproduktion zu etwa 80% als verloren gilt. Aus diesem Grund ist der diesjährige Schwerpunkt des Festivals Stummfilmen gewidmet, die bei der Vorführung mit Live-Musik begleitet werden. Ein Highlight bildet die aufwendige Restaurierung von Gerhard Lamprechts Drama „Der Katzensteg“ (DE 1927), das sich vor dem Hintergrund der Befreiungskriege Anfang des 19. Jahrhunderts entfaltet und damit auch thematisch tief in der europäischen Geschichte verwurzelt ist.

Mit der nationalsozialistischen Diktatur wurde Europa ab 1933 von tiefgreifenden Umbrüchen erschüttert. Das erzwungene Exil vieler deutscher Filmschaffenden führte zu diversen transnationalen Produktionsbeziehungen: G.W. Pabst beispielsweise blieb ab 1933 zunächst in Frankreich, wo er die Cervantes-Adaption „Don Quichotte“ (FR 1933) drehte. Auch Kameramann Eugen Schüfftan arbeitete im Exil, unter anderem in der Schweiz mit dem Emigranten Leonard Steckel an „Die Venus vom Tivoli“ (CH 1953). Der Film erzählt die Geschichte einer Schauspieltruppe, die vom Krieg und dem Wunsch, das alte Europa zu verlassen, aus allerlei Ländern zusammengewürfelt wurde. Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 markiert eine Zäsur in der Geschichte Europas. Dieser „Stunde Null“ widmen sich anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Kriegsendes vier Filme des Festivals. Mit Beiträgen aus Tschechien, Ungarn, Lettland und Kroatien würdigt das Programm zudem die Kinematografien einiger osteuropäischer Länder, die seit 2004 der Europäischen Union angehören.

Das Filmerbe-Festival findet unter Einhaltung aller pandemiebedingten Hygiene-Maßnahmen statt. Die Teilnahmemöglichkeit ist aus diesem Grund begrenzt. Online-Angebote mit Filmstreamings und Einführungen werden die Veranstaltungen im Kino Arsenal ergänzen. Darüber hinaus wird auch der Kinopreis des Kinematheksverbundes dieses Jahr virtuell verliehen.

Weitere Informationen zum Programm unter: https://www.deutsche-kinemathek.de/de/besuch/festivals-symposien/filmrestored05

Technische Details lassen sich mittels einer 3D-Animation erkunden: Wie wurde der Korpus eines Riesener-Objekts konstruiert? Foto: www.wallacecollection.org
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