Neuschwanstein, das Märchenschloss von Ludwig II., ist weltberühmt. Seit 2017 wird das legendäre Schloss – zum ersten Mal seit seiner Erbauung vor mehr als 150 Jahren – aufwändig saniert und restauriert. Die Maßnahmen dokumentiert jetzt in enger Abstimmung mit der Bayerischen Schlösserverwaltung die deutsche National Geographic-Eigenproduktion „Die Geheimnisse von Neuschwanstein“. Gestern Abend fand die Preview mit anschließender Panel-Diskussion München statt. Der Film setzt den Fokus stark auf die Arbeit hinter die Kulissen und begleitet Restaurator:innen, Expert:innen und Handwerker:innen
Sieben Wochen nach dem Tod König Ludwigs II. wurde Neuschwanstein im Jahr 1886 dem Publikum geöffnet. Der menschenscheue König hatte die Burg erbaut, um sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen – heute ist sein Refugium ein Publikumsmagnet. Neuschwanstein zählt zu den meistbesuchten Schlössern und Burgen Europas: Rund 1,4 Millionen Menschen jährlich besichtigen „die Burg des Märchenkönigs“.
Mehr als 6000 Besucher täglich
Im Sommer drängen sich im Durchschnitt täglich mehr als 6000 Besucher durch Räume, die einst für den einzigen Bewohner bestimmt waren. Das führt – in Verbindung mit dem alpinen Klima und Licht – zu erheblichen Belastungen für die wertvollen Möbel und Textilien, um deren Erhalt sich die Bayerische Schlösserverwaltung intensiv bemüht. Und auch die Bewegungen im Fundamentbereich müssen überwacht werden. Zudem greift das raue Klima die Kalkstein-Fassaden stark an, was immer wieder Sanierungsmaßnahmen erfordert. Seit 2017 finden daher nach und nach Restaurierungen in allen für Besucherinnen und Besucher zugänglichen Schau-, Neben- und Funktionsräumen statt. Neben dem berühmten Sängersaal ist jetzt auch der prunkvolle Thronsaal bereits fertig restauriert. Die gesamten Arbeiten werden voraussichtlich im Lauf des Frühjahrs 2024 abgeschlossen sein. Die Kosten werden auf 20 Millionen Euro geschätzt.