05.05.2020

Museum

Wie sieht die Zukunft der Museen aus?

von Uta Baier

Museumsbundpräsident Eckard Köhne fordert eine angemessene Unterstützung der Museen durch die Politik und durch die Träger der Museen. Denn: Museen dürften nicht auf ihre unterhaltende Funktion reduziert werden, sind sie doch Orte der Bildung


Blick auf die Prunkstiege im Kunsthistorischen Museum (Wien). Die Theseusgruppe schuf der klassizistische Bildhauer Antonia Canova. Er galt seinen Zeitgenossen als neuer Phidias. Foto: Alexbartek
Blick auf die Prunkstiege im Kunsthistorischen Museum (Wien). Die Theseusgruppe schuf der klassizistische Bildhauer Antonia Canova. Er galt seinen Zeitgenossen als neuer Phidias. Foto: Alexbartek

Unter der Überschrift „Statements“ veröffentlicht der Deutsche Museumsbund in großen Abständen Grundsätzliches. Jetzt, anlässlich der wochenlangen Schließung aller Museen in Deutschland, wird Museumsbundpräsident Eckard Köhne sehr grundsätzlich. Denn es gehe um die Zukunft der Museen. Schließlich werde auch mit den Plänen ihrer vorsichtigen Öffnung noch lange kein normaler Museumsbetrieb möglich sein. Deshalb fordert Köhne endlich eine angemessene Unterstützung der Museen durch die Politik und durch die Träger der Museen. Doch er bleibt nicht bei diesen, von vielen Seiten und seit Jahren wiederholten Forderungen. Er möchte, dass „bereits heute mit einer tiefergreifenden Debatte über die zukünftige Rolle der Museen“ begonnen wird. Denn Museen seien nicht nur wichtige Ort der Begegnung, sondern Orte, an denen die Besucher „Wissenschaft aus erster Hand“ erleben können. Auf Unterhaltung dürften sie nicht reduziert werden, denn ebenso seien sie „Orte der Bildung“.

„Wer über die Öffnung der Schulen diskutiert, kann dies nicht tun, ohne auch die Öffnung der Museen mitzudenken. Ziel muss es sein, Bildungs- und Kulturpolitik endlich sinnvoll zu verknüpfen und die Museen zu einem Ort zu machen, an dem ein generationenübergreifender Bildungsdiskurs stattfindet“, schreibt Köhne und fordert: „Kontinuierliche Bildungsarbeit verlangt sichere Arbeitsplätze.“

Die vom Museumsbund angestrebte Diskussion um die Rolle der Museen endet jedoch nicht bei den viel geäußerten finanziellen Absicherungen des Museumsbetriebs und seiner Mitarbeiter. Nicht nur um „freie Mitarbeiter“ in der Bildungsarbeit sorgt sich der Museumsbund, sondern um das globale Zusammenleben im 21. Jahrhundert, das auf den „Prüfstand“ zu stellen sei, „denn heutige Krisen lassen sich nur meistern, wenn Gerechtigkeit und Solidarität das weltweite Handeln bestimmen“, erklärt Museumsbundpräsident Eckard Köhne. An den Diskussionen darüber könnten Museen beitragen, beschäftigen sie sich doch schon seit einigen Jahren intensiv mit ihrer Rolle in sich verändernden Gesellschaften.

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