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„Wer sich beruflich durchsetzen will, muss sich wissenschaftlich etablieren“

von Uta Baier
16.09.202021.09.2020
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Dr. Wanja Wedekind arbeitet seit mehr als 20 Jahren in der praktischen Denkmalpflege. Der gelernte Stuckateur studierte Restaurierung- und Konservierungwissenschaften von Objekten aus Stein und wurde 2016 promoviert. Um eigene Ideen umzusetzen, gründet er Firmen, hat Lehraufträge an Universitäten und arbeitet auf der ganzen Welt. Außerdem diskutiert er seine Themen gern öffentlich

Der promovierte Diplom-Restaurator Wanja Wedekind ist seit mehr als zwanzig Jahren in der praktischen und konzeptionellen Denkmalpflege tätig und Gründer von Applied Conservation Science (ACS). Foto: Uta Baier
Der promovierte Diplom-Restaurator Wanja Wedekind ist seit mehr als zwanzig Jahren in der praktischen und konzeptionellen Denkmalpflege tätig und Gründer von Applied Conservation Science (ACS). Foto: Uta Baier

Wanja Wedekind hat klare Vorstellungen von dem, was ein Restaurator heute können muss. „Wer sich beruflich durchsetzen will, muss sich wissenschaftlich etablieren. Es geht um Selbstbehauptung“, sagt Wedekind. Und darum, das Profil der Restaurierung innerhalb der Denkmalpflege und in den Museen zu stärken. Dazu müssten sich Restauratoren stärker wissenschaftlich betätigen, müssten selbst Untersuchungen machen, mehr publizieren. „In einer Welt, die auf Digitalisierung und Akademisierung fokussiert ist, wird alles, was mit händischer Arbeit zu tun hat, banalisiert“, sagt Wanja Wedekind. Deshalb sei die Integration von wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden in die Arbeit der Restauratoren die zentrale Herausforderung für die Zukunft. 

Wanja Wedekind fordert nichts, was er nicht selbst macht: der gelernte Stuckateur studierte Restaurierung und Konservierung von Objekten aus Stein und promovierte 2016. Um die eigenen Ideen umzusetzen, gründet er Firmen, hat Lehraufträge an Universitäten und arbeitet auf der ganzen Welt. Außerdem diskutiert er seine Themen gern öffentlich und initiiert dazu den Salon der Restauratoren, eine Vortrags- und Diskussionsplattform, auf der im vergangenen Jahr über „Restaurierung und Restitution“ gesprochen wurde. Er sei schon immer ein politischer Mensch, sagt Wedekind. Wenn es um Politik, bevorzugt um Restaurierungspolitik geht, denkt Wanja Wedekind in den großen, weltweiten Dimensionen. Das kann er, weil er nicht nur selbst als Restaurator in Ländern wie Jordanien, Armenien, Mexiko und anderen gearbeitet hat. Er arbeitet viel mit Restauratoren vor Ort in sogenannten Summerschools. Momentan entwickelt er eine mobile Akademie, die Kurse weltweit anbieten wird. Dafür steht er bereits in Kontakt mit Organisationen in Indien und Mexiko. Denn Experten, die durch die Welt reisen und gute Ratschläge geben, lehnt er nach Jahren der Erfahrungen vor Ort ab. Er wolle Expertise fördern und die einheimischen Fachleute so schulen, dass sie nicht nur ihre Kunstwerke selbst restaurieren und schützen, sondern auch wissenschaftlich über ihre Arbeit sprechen können. 

Über die Finanzierung solcher Projekte macht er sich selten Sorgen: Förderungen seien üblich und möglich. Und wenn es nicht klappt mit den Förderungen? Bietet Wanja Wedekind die Kurse selbst an. „Ich lasse mich doch nicht von etwas abbringen, das ich richtig finde.“ Ausbildung ist nicht nur Teil von Wanja Wedekinds Arbeit – wie sie organisiert werden muss und welchem Zweck sie dient, beschäftigt ihn auch im Hinblick auf das Restaurierungsstudium in Deutschland.  Wedekind plädiert für einen Studiengang, der sich weniger stark auffächert, sich dafür aber umfassend mit Gebäuden und mit Objekten in Museen und der Sammlungsorganisation beschäftigt. Das Prinzip der Meisterklassen, wie es sie am Bauhaus gab, würde für Spezialisierungen funktionieren.

Nächstes Ziel neben all den anderen Plänen ist vielleicht eine Professur, denn mit Studenten arbeitet Wanja Wedekind seit langem und seit langem gern. Er kann ihnen viel Selbstbewusstsein vermitteln. Etwa, indem er das Erhalten von Kunst zum subversiven Akt erklärt. „Wir Restauratoren sind keine Servicekräfte, sondern Anwälte der Objekte. Wir nutzen Kunst und Kultur nicht. Damit vernutzen wir sie auch nicht. Uns geht es darum, sie zu bewahren und das ist in unserer Gesellschaft an sich schon ein subversiver Akt.“

Lesen Sie mehr in der aktuellen RESTAURO 6/2020.

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