24.01.2024

Museum

Villa Stuck – Schließung aufgrund von Sanierung

Villa Stuck. Foto: Nikolaus Steglich
Villa Stuck. Foto: Nikolaus Steglich

Die Villa Stuck wird am 11. Februar für voraussichtlich anderthalb Jahre aufgrund von Sanierungsmaßnahmen schließen, die Wiedereröffnung ist für Sommer 2025 geplant. In der Ludwigvorstadt ist ein Ausweichquartier geplant. Franz von Stuck, auch bekannt als Malerfürst, hatte das Gebäude in den Jahren 1897/98 und 1914/15 nach eigenen Entwürfen bauen lassen.

Heute beherbergt die Villa ein Museum, in dem neben den von Stuck entworfenem Vestibül, dem Empfangs- und Musiksalon, dem Treppenhaus und seinem Atelier auch regelmäßige Wechselausstellungen zu bestaunen sind. Gezeigt werden dabei sowohl Kunst aus der Zeit Stucks als auch zeitgenössische Künstler:innen. Des Weiteren kann sich das Museum rühmen, dass es die größte öffentliche Sammlung des Künstlers beherbergt. Das Museum bildet somit sowohl einen touristischen als auch einen wissenschaftlichen Anziehungspunkt.  


Interimsquartier

Das Museum soll während seiner Sanierungsschließung ein Interimsquartier in der Ludwigvorstadt beziehen. In der Goethestraße 54 planen die Mitarbeiter:innen ein Programm, dass noch bekannt gegeben wird. Es soll sich aus Ausstellungen, Veranstaltungen und Angeboten der Kunstvermittlung zusammensetzen. Die Sammlung soll auf Reisen gehen, so der Museumsleiter Michael Buhrs.  

Seit 1992 ist die historische Villa im Besitz der Stadt München und wurde, neben dem Lenbachhaus und dem Stadtmuseum zum dritten städtischen Museum und gehört zum Stiftungsvermögen der Stadt. Zur Sammlung des Museums zählen Werke Franz von Stucks aber auch Kunstobjekte des Jugendstils. 


Stadt investiert 14 Millionen

Bereits von 1999 bis 2004 erfolgte ein großangelegter Umbau an dem das Münchner Architekturbüro Kiessler + Partner in der ersten Bauphase beteiligt war. Die Arbeiten während der zweiten Bauphase übernahm das Architekturbüro Burmeister, Wallnöfer + Partner. Die nun stattfindenden Instandsetzungsmaßnahmen der zentralen technischen Anlagen sollen die Klima- und Sicherheitstechnik für den Ausstellungsbetrieb wieder auf den neusten Stand bringen, da sie „am Ende ihrer Gebrauchsfähigkeit“ seien. Die Stadt investiert 14 Millionen Euro, um die internationalen Standards für den Schutz der Kunstwerke zu gewährleisten. An den Fassaden sollen ebenfalls notwendige Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden, sie dienen in erster Linie der Substanzsicherung sowie der Verkehrssicherheit. Zudem sind Maßnahmen geplant, die die Barrierefreiheit der Villa Stuck verbessern sollen. So soll der „Wirtschaftshof“ neu geordnet werden, um dort einen barrierefreien Zugang zu schaffen.


Villa Stuck – Ein Gesamtkunstwerk

Das Gebäude auf der Isaranhöhe ist geprägt von Franz von Stucks persönlichem Stil, der sich aus Elementen der Antike, Byzanz, Orient und der Hochrenaissance zusammensetzt. Dem Künstler gelang es diese Elemente zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk zu verbinden. Die Ausführung der dreigeschossigen Villa übertrug Stuck dem Münchner Unternehmen Heilmann & Littmann. Das Gebäude mit seinen vier Eckrisaliten weist einen streng kubischen Charakter auf, der durch einen Dekor aus schlichten ockerfarben Viereckfeldern aufgelockert wird. Der Maler hatte diese zunächst nicht vorgesehen, sodass die Fassade ursprünglich rein weiß erstrahlte, bevor man die Felder zunächst in schwarz und dann im heute bekannten Erscheinungsbild dekorierte.  

Das bronzefarbene Eingangsportal ist über zwei geschwungene Rampen erreichbar und wird von einem Medusenhaupt geschmückt. Diese Ausformung des Hauptes der Medusa lässt sich auch in Franz von Stucks Gemälde „Pallas Athene“ von 1898 finden. Athena gilt als Schutzgöttin der Künste, das Medusenhaupt gehört zu ihren Attributen und diente somit als Verweis auf die Gottheit. Das Portal wird von einem Portikus mit dorischen Säulen geschützt, zugleich dient er auch als Atelierterrasse. 

Die Attika wird bekrönt von Kopien antiker Statuen: (von links nach rechts) der Herakles-Landsdown, der sich heute im J. Paul Getty Museum, Malibu befindet, die sogenannte Pudicitia, die im Vatikan zu sehen ist, die Amazone von Polyklet aus der Berliner Antikensammlung sowie der Ares Borghese aus dem Louvre. Darunter befinden sich zwei Relieffelder, die Stuck 1909 anbringen ließ. Sie zeigen zwei Götterzüge, die aufeinander zuschreiten. 

Weitere Informationen können Sie der Pressemitteilung des Museums entnehmen.

 

Gorgonenhaupt an der Villa Stuck. Foto: Evelyn Hofer
Gorgonenhaupt an der Villa Stuck. Foto: Evelyn Hofer
Scroll to Top