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Vermeer übermalte Cupido nicht

von Uta Baier
07.05.201907.05.2019
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Sensationelle Entdeckung in Dresden: „Die Übermalung eines ,Bild im Bild’ auf dem „Brieflesenden Mädchen am  offenen Fenster“ stammt nicht von Johannes Vermeer

Johannes Vermeer, Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster, um 1657/1659 (Ausschnitt). Aktueller Zwischenzustand der Restaurierung zum 7. Mai 2019, Öl/Leinwand, Gemäldegalerie Alte Meister  © SKD, Foto: Wolfgang Kreische
Johannes Vermeer, Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster, um 1657/1659 (Ausschnitt). Aktueller Zwischenzustand der Restaurierung zum 7. Mai 2019, Öl/Leinwand, Gemäldegalerie Alte Meister © SKD, Foto: Wolfgang Kreische

Wenn sich Wissenschaft und Technik ergänzen, kommt es – nicht selten – zu sensationellen Erkenntnissen. Eine solche stellten heute, am 7. Mai 2019, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vor. Denn sie konnten mit Hilfe gezielter Farbprobenuntersuchungen  nachweisen, dass Johannes Vermeers  (1632–1675) „Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster“ (1657/59) anders aussah, als es seit Jahrhunderten gezeigt wird. Zumindest im Bereich der Wand hinter der jungen Frau. Dort befindet sich ein Wandgemälde mit einem nackten Cupido. Das weiß die Vermeer-Forschung bereits seit einer Röntgenaufnahme des Gemäldes von 1979. Doch seitdem nahm die Wissenschaft auch an, dass Vermeer selbst das „Bild im Bild“ übermalt hat. Nun wurde diese Übermalung aufgrund der neuen Untersuchungsergebnisse neu bewertet und es steht fest: Cupido gehört zum Bild, denn Vermeer hat ihn nicht übermalt. Das Verdecken des Hintergrundbildes geschah „mindestens mehrere Jahrzehnte nach Entstehung des Gemäldes und deutlich nach Vermeers Tod“, wie die Kunstsammlungen jetzt mitteilen. Von den nur etwa 36 Gemälden Vermeers besitzen die Dresdener Sammlungen zwei. Das Gemälde „Bei der Kupplerin“ (1556) wurde 2002 bis 2004 restauriert.

Eine aktuelle Ausstellung präsentiert bis 16. Juni den Zustand des Bildes nach Abnahme der stark vergilbten Firnissschichten und nach Abnahme eines Teils der Hintergrundübermalung. Diese Zwischenzustandspräsentation soll den Besuchern die Möglichkeit geben, das beliebte, doch durch die aufwendige Restaurierung längere Zeit nicht ausgestellte Bild, betrachten zu können. Denn die Abnahme der Hintergrundübermalung durch Christoph Schölzel, Restaurator der Gemäldegalerie Alte Meister, wird noch mindestens ein Jahr dauern. Schölzel arbeitet unter hoher Mikroskopvergrößerung mit dem Skalpell, weil er nur so vorhandene Reste einer Firnisschicht unter der Übermalung erhalten kann. Die Wissenschaftler der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden nehmen an, dass es sich dabei „um die letzte noch existierende originale Firnisschicht Vermeers“ handelt.

Die Restaurierung begann 2017. Kooperationspartner ist das Labor für Archäometrie der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Außerdem wird das Projekt von einer internationalen Expertenkomission begleitet und beraten. Die Experten kommen aus Amsterdam, Kopenhagen, Washington, Wien und Dresden.

Den aktuellen Zustand des Bildes beschreibt Restaurator Christoph Schölzel so: „Hat schon die Abnahme des stark gealterten Firnisses das uns gewohnte Erscheinungsbild des ‚Brieflesenden Mädchens‘ grundlegend verändert, so stellt die Entfernung der Übermalung über dem Hintergrundbild eine völlig neue Realität in dem Bild her. Plötzlich fügt sich das Dresdner Gemälde zwanglos in die anderen verschränkten Kompositionen des Meisters ein und die kühle, subtile Farbigkeit mit den bisweilen pastos eingesetzten Farbtupfen rückt es zeitlich noch näher zur berühmten ,Milchmagd’ in Amsterdam.“

Ausstellung in der Gemäldegalerie Alte Meister: 8. Mai bis 16. Juni. Eine ausführliche Beschreibung lesen Sie in der kommenden RESTAURO 4/19, www.restauro.de/shop

 

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