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Digitale Strategien für das Museum der Zukunft

von Inge Pett
01.05.201901.05.2019
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museum4punkt0 verbindet sieben Kultureinrichtungen von unterschiedlicher Größe und institutionellem Profil aus ganz Deutschland in einem gemeinsamen Verbundprojekt. Im engen Austausch werden innovative Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien in Museen erprobet und evaluiert

Gemeinsam Kunst aus neuen Blickwinkeln erleben: Eine Augmented Reality-App ermöglicht es, kunsthistorische Inhalte oder auch verborgene Malschichten spielerisch kennenzulernen. Der Prototyp wurde zur „Langen Nacht der Museen 2018“ mit Besuchern getestet. © Neeeu Spaces GmbH
Gemeinsam Kunst aus neuen Blickwinkeln erleben: Eine Augmented Reality-App ermöglicht es, kunsthistorische Inhalte oder auch verborgene Malschichten spielerisch kennenzulernen. Der Prototyp wurde zur „Langen Nacht der Museen 2018“ mit Besuchern getestet. © Neeeu Spaces GmbH

Virtual Reality, Augmented Reality und 3D-Modellierung: Das Verbundprojekt museum4punkt0 erprobt digitale Einsatzszenarien für moderne Technologien im Museum. Mit einer App etwa können Besucher der Berliner Gemäldegalerie ein Gemälde von Hans Holbein „röntgen“ und einen spätmittelalterlichen Altar auf- und zuklappen, wie es ihnen beliebt. Der Besucher klappt die Flügel des Triptychons von Taddeo di Gaddo auf, betrachtet die Heiligen auf den rückseitigen Tafeln und betastet schließlich das Mittelbild mit der thronenden Madonna. Es klingt wie der Albtraum eines jeden Konservators. Babette Hartwieg, Leiterin Restaurierung und Kunsttechnologie der Berliner Gemäldegalerie, bleibt allerdings völlig entspannt. Die Altarbetrachtung ist rein virtueller Natur und vollzieht sich allein auf den Tablets der Besucher.

Augmented Reality-Anwendungen wie diese zeigen ein breites Spektrum längst nicht ausgeschöpfter Möglichkeiten, nicht nur für Kunstvermittler, sondern auch für Restauratoren. So ermöglicht die AR-App auf den Tablets es, eine zusätzliche, digitale Ebene über die auf dem Display dargestellten Inhalte zu legen.  Dadurch „erweitert“ sich die Realität. Auch ein Altar, dessen Einzelteile in aller Welt verstreut sind, kann auf diesem Wege virtuell vereint und in seinem Originalzustand dargestellt werden. Das spare nicht nur Kosten, führt Babette Hartwieg an, sondern erspare den Kunstwerken auch viele Reisen und damit das Risiko von Beschädigungen. „Außerdem“, so die Chefrestauratorin, „können wir bei der Restaurierung zurückhaltender sein in Bezug auf Ergänzungen“. In den meisten deutschen Museen steckt die Digitalisierung allerdings noch in den Kinderschuhen. So zumindest sieht das Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Um Abhilfe zu schaffen, fördert sie das Verbundprojekt „museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“ mit 15 Millionen Euro.

Verantwortlich für die AR-App der Gemäldegalerie ist Ceren Topcu, die den Prototypen konzipiert und dessen Umsetzung koordiniert hat. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für digitale Kommunikation bei den Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Bei der langen Nacht der Museen im vergangenen Sommer wurde die Anwendung erstmals öffentlich getestet. Mit Erfolg: Die Zielgruppe der 13 bis 29-jährigen Besucher fand schnell und intuitiv einen Zugang zu den kunsthistorischen Inhalten.

Alle neuentwickelten digitalen Prototypen werden inmehreren Testdurchläufen getestet – im permanenten Austausch mit dem Besucher. „Der Prozess ist dynamisch“, erklärt Ceren Topcu die Methode. „Beim Design Thinking werden Ideen getestet, evaluiert, verworfen, verwandelt – wichtig ist ein nutzerorientiertes Ergebnis.“ Um auch die unterschiedlichen Fachexpertisen der Museumsmitarbeiter in das Projekt einfließen zu lassen, trifft sich das Digital-Team in der Entwicklungsphase mit den Kuratoren und Restauratoren der Gemäldegalerie zum Brainstorming.

Der Wunsch vieler Menschen nach Erleben sei groß, betont Hartwieg. Es gelte jedoch, für den Museumsbesucher den Mittelweg zu finden zwischen Eventcharakter einerseits und der Vermittlung von Schlüsselfakten und Bedeutungsperspektiven auf der anderen Seite. Im Zentrum solle die Kunst stehen: „Wir wollen keine Engel, die aus dem Bild herausspringen“. Dass Kunstgeschichte durchaus auch ohne springende Engel spannend zu erleben ist, das haben die ersten Prototypen des museum4punkt0-Projektes bereits bewiesen: Der Star ist und bleibt das Kunstwerk.

Während der Restaurierung: Sassoferrato, Maria, das Kind anbetend, um 1640-60 (?, Ausschnitt; Städel Museum, Frankfurt. Foto: blog.staedelmuseum.de
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