Osmanen in Würzburg?
Massenhaft Meisterwerke: Die Staatsgalerie Würzburg ist wiedereröffnet
Ihren Weltruhm verdankt die fürstbischöfliche Residenz in Würzburg der großartigen Architektur Balthasar Neumanns und besonders den Freskendekorationen im Kaisersaal und im Treppenhaus von Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770). Die Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Nordflügel der Residenz widmet sich deshalb allein der venezianischen Malerei vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Gemälde aus der Werkstatt von Tizian und Veronese, von Palma Giovane und den Bassani eröffnen den Rundgang und rufen die glanzvolle Tradition der Kunst- und Handelsmetropole Venedig in Erinnerung.
Heute öffnet die Staatsgalerie Würzburg nach gut einjähriger Schließung wieder für Besucher. Ein Highlight sind die 14 Porträts osmanischer Sultane, die aus der Werkstatt Veroneses stammen.
Bildnisse orientalischer Herrscher in westeuropäischen Sammlungen des 16. Jahrhunderts waren damals keine Seltenheit. Alle im Würzburg präsentierten haben nun umfassende restauratorische Behandlungen erhalten, damit die ursprüngliche Strahlkraft der Werke wieder zurückgewonnen werden konnte, erklärt die zuständige Restauratorin Eva Ortner vom Doerner-Institut in München.