Im Frühjahr 2016 wurde in Schloss Neuburg an der Donau die langjährige Restaurierung des bauzeitlichen Hoftors beendet. Die Stabilität des Tors war stark beeinträchtigt gewesen und dessen Funktionstüchtigkeit aufgrund gravierender Schäden der Holzsubstanz nicht mehr gegeben. Um das gefährdete Tor zu erhalten, waren umfangreiche Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen erforderlich, die in der Zimmererwerkstatt des Restaurierungszentrums der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen erfolgten.
Ein massives, zweiflügeliges Holztor schließt die tonnengewölbte Haupteinfahrt seiner Residenz in Neuburg an der Donau hofseitig ab. Es ist Teil des von 1537 bis 1545 errichteten Westflügels von Pfalzgraf Ottheinrich. Im Gegensatz zur architektonischen Gestaltung der Tordurchfahrt und des Rotmarmorportals im Stil der italienischen Renaissance zeigen weder die Konstruktion des Tors noch die Art seiner Beschläge zeittypische Stilmerkmale. In ihrer Ausführung und Gestaltung sind sie noch spätmittelalterlichen Vorbildern verhaftet. Die Torflügel bestehen aus je zwei stehenden, stumpf gefügten und mit Dübeln verbundenen Bohlen aus Pappelholz, ein sehr widerstandsfähiges Material. Hofseitig ist am rechten Flügel ein Schnappschloss mit zwei Schließmechanismen eingelassen.