18.01.2017

Projekte

Dada digitalisiert

 

Anlässlich des 100-jährigen Geburtstags von Dada sind im Jahr 2016 historische Dokumente aus konservatorischen Gründen digitalisiert und nun fertig archiviert worden. Das Kunsthaus Zürich als Besitzer einer beträchtlichen Sammlung von rund 740 Dada-Objekten war Initiator des umfassenden Restaurierungs- und Archivierungsprojekts und ermöglicht seinem Publikum den Zugang zu der nun weltweit größten Dada-Sammlung online. 

Erste Internationale Dada Messe, Ausstellung und Verkauf dadaistischer Erzeugnisse, Kunsthandlung Dr. Otto Burchard, Berlin 1920, 4 Seiten, gedruckt in schwarz und rot auf braunem Holzschiffpapier. Foto: Kunsthaus Zürich
Marcel Duchamp und Man Ray, Monte Carlo Bond, 1924, Collage auf Druckunterlage, mit aufgeklebten Ausschnitten, Silbergelatine-Fotoabzug mit Ergänzungen in schwarzer Tusche, Bleistift und handcoloriert in rot, 29,5 x 19,5 cm. Foto: Kunsthaus Zürich, © 2015 ProLitteris, Zürich
Eingescannte Collage (1919) von Hans Arp. Foto: Kunsthaus Zürich Werk © 2015 ProLitteris, Zürich
Erwin Blumenfeld Bloomfield, President-Dada-Chaplinist, 1921 Collage mit braun-getönten Silbergelatine-Fotoausschnitten, (Portrait Blumenfelds) über Silbergelatine-Foto-Aktpostkarte, mit Rasterdruck und Tinte, 13,4 x 8,8 cm. Foto: Kunsthaus Zürich, © Henri & Yorick Blumenfeld and Yvette Blumenfeld Georges Deeton
Hannah Höch, Bedrohung auf der grünen Wiese, um 1920, Collage aus diversen farbigen und Rasterdruck-Papieren, 19,2 x 31,4 cm. Foto: Kunsthaus Zürich, © 2015 ProLitteris, Zürich
Restauratorin Jean Rosston beim Ausrahmen eines Werkes. Foto: Kunsthaus Zürich
Johannes Baargeld, Typische Vertikalklitterung als Darstellung des Dada Baargeld, 1920, Fotomontage mit braungetönten Silbergelatine-Fotoabzügen und Rasterdruck, mit Retuschen auf gelblichem Halbkarton, 37,1 x 31 cm. Foto: Kunsthaus Zürich
Hans Arp, Max Ernst und Tristan Tzara, Postkarte an Paul Eluard, 1921, Pinsel in Tusche, Tabak, Tinte, Briefmarken, Stempel und Druck in schwarz, 14 x 9 cm. Foto: Kunsthaus Zürich, © 2015 ProLitteris, Zürich/Nachlass Tristan Tzara
Kurt Schwitters, Naturrein, Merz 143, 1920, Collage aus farbigen Papieren, Rasterdruck, Tabak-Etiketten und grundierter Leinwand auf Halbkarton montiert, 13 x 10,5 cm. Foto: Kunsthaus Zürich, © 2015 ProLitteris, Zürich
Hans Richter, Dada-Kopf, 1917, Feder in Tinte, laviert und mit Deckfarbe in weiß und grau auf Holzschiffpapier, 26,4 x 20,9 cm. Foto: Kunsthaus Zürich, Geschenk von Frau Frida Richter, © 2015 Nachlass Hans Richter
Hans Arp, Richard Hülsenbeck und Peter Schifferli in der Spiegelgasse in Zürich, 1957, Fotograf unbekannt, Silbergelatine-Fotoabzug auf Agfa-Papier, 29,5 x 29,5 cm. Foto: Kunsthaus Zürich

Über 50 Künstler, die den Kern der dadaistischen Bewegung bilden, sind mit ihren Zeugnissen im Kunsthaus Zürich präsentiert, darunter u. a. André Breton, Hans (Jean) Arp, Marcel Duchamp und Max Ernst. Das weltweite Interesse an der Strömung führte zu häufigen Leihgaben im In- und Ausland. Doch die Papierqualität der Originale ist fragil, vor allem aufgrund der Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs. Damit sämtliche Dokumente, die zwischen 1916 und 1925 entstanden, für die zukünftige Forschung erhalten bleiben, wurden sie digitalisiert. Nicht nur, wie oft üblich, mit ihrer Titelseite, sondern in ihrem gesamten Umfang. Die Rede ist hier von mehreren Dutzend bis 100 Seiten. Dieser Vorgang setzte eine genaue inhaltliche Prüfung und restauratorische Begutachtung jedes einzelnen Kunstwerks und Dokuments voraus. Restauratorin Jean Rosston begleitete u. a. neben Dada-Experte Raimund Meyer das Projekt.

Die auf kalibrierten Geräten hergestellten Scans sind als nicht komprimierte TIFF-Dateien in 400 dpi und 24-bit-Farbtiefe archiviert worden. Die Werke sind auf digital.kunsthaus.ch zugänglich. Vollständige Dokumente, aber auch einzelne Teilstücke können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Das Projekt konnte durch Unterstützung der Ernst Göhner Stiftung, der Helvetica Versicherungen und des Bundesamts für Kultur BAK realisiert werden. Die technische Umsetzung erfolgte in Kooperation mit dem Digitalisierungszentrum der Zentralbibliothek Zürich.

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