Cosima und Klaus Schneider haben das Museo des Italieners Pietro Benzi fotografiert
Wären alle Museen wie das Museo von Pietro Benzi, müssten sich Restauratoren komplett neu erfinden. Denn der italienische Umweltschützer, Glockenreparateur und Sammler Benzi legte keinen Wert auf Retuschen, säurefreie Papiere, hermetisch abgeschlossene Vitrinen. Sein Museo sind Schuppen und Verschläge, die er nur notdürftig gegen Wind und Wetter schützen konnte. Seine Sammlungen – es waren um die 2,7 Millionen Stücke – hat er seit 1965 auf einem 5.000 Quadratmeter großen Gelände im Piemont sorgfältig arrangiert. Da finden sich Antiquitäten neben Nippes und Gerümpel, Wertvolles neben Wertlosem. Für tägliches Staubwischen fehlte ihm die Zeit, er nutzte sie lieber, um weiter zu sammeln und sein Shangri-La zu vervollkommnen. Den Titel Shangri-La borgte er sich bei James Hilton, in dessen 1933 erschienenen Bestseller „Der verlorene Horizont“ das fiktive Bergkloster Shangri-La im Himalaya zum Gegenentwurf zur realen Welt stilisiert wird.