Möbel im Fokus
Studierende des Goering Instituts stellten Mitte März 2017 in der Seidlvilla in München ihre Facharbeiten einem öffentlichen Publikum vor.
Jedes Jahr wächst eine neue Restauratoren-Generation heran. Ihr Ziel ist es, Kunst und Kulturgut in Form von Möbeln und Holzobjekten zu erhalten. Auch dieses Jahr schließen wieder angehende Restauratoren das Studium am Goering Institut e. V. ab, der staatlich anerkannten Fachakademie für Restauratorenausbildung. Ein bedeutender Schritt ist hierbei das Verfassen einer Facharbeit, welche jedes Jahr einem geladenen Fachpublikum präsentiert wird. Vergangenen Dienstag (14. März 2017) war es wieder so weit. Mit klopfenden Herzen stellten die Studierenden des diesjährigen Abschlussjahrgangs ihre Arbeiten vor, in welche sie über die letzten Wochen und Monate viel Energie, ihr Wissen und ihren Forschungsdrang investiert haben. Die diesjährigen Themen umfassten verschiedenste Materialien wie Kork, dem Retuschematerial Irgarsperse®, der Festigung von pilzbefallenem Holz und der Klebung und Ergänzung von Glas sowie der Konservierung von Nassholz. Auch der Vergleich verschiedener Vergoldungsmethoden, die Beschreibung verschiedener Kitte, Holzerkennung und die Schichtverleimung konischer geschwungener Beine am Beispiel eines Chapuis–Tisches.
Auf das Thema Möbel greifen in diesem Jahr sogar zwei Facharbeiten zurück, da die Handwerkskunst, diese Formen dauerhaft beständig und belastungsfähig zu biegen und zu verleimen, nicht überliefert ist und daher erforscht werden soll. Darüber hinaus wurde auch die Kunst, Ornamente in Holz zu pressen, anhand erhaltener Möbelstücke von Guichard nachempfunden. Ein deutliches Interesse zeigte sich an historischen Objekten und deren konstruktiver und ästhetischer Gestaltung. Die verlorengegangenen Handwerkskünste wieder aufleben zu lassen war dabei eine große Herausforderung. Für Interessierte sind die Facharbeiten am Goering Institut am Tag der offenen Tür (6. Mai 2017) einzusehen.