04.04.2017

Branchen-News

Niedersachsens Klöster digital zugänglich

Institut für Historische Landesforschung.


Erstmals koordinatengenau kartiert

 

Im Rahmen eines Projektes des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen wurden nun alle bis 1810 gegründeten Klöster in Form einer im Internet frei zugänglichen Kartierung miteinander vernetzt. Der Besucher erhält hier nicht nur Informationen und Eckdaten zu den Klöstern selbst, sondern kann Dank der interaktiven Gestaltung auch individuelle Abfragen zu spezifischen Gesichtspunkten starten. Gefördert wurde das Projekt durch die VGH-Stiftung und die Klosterkammer Hannover.

Im Jahr 2013 hat das Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen das Niedersächsische Klosterbuch herausgegeben. Darin wurden alle bis 1810 gegründeten Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden, Beginen- und Begardenhäuser systematisch erfasst. Darunter auch das hier abgebildete Kloster Bursfelde, dessen Westkirche 1974 für Gottesdienste restauriert wurde. Basierend auf diesem Klosterbuch haben nun die Göttinger Historikerinnen und Historiker hieraus die wichtigsten Daten zu jedem Kloster, verschwunden oder noch in Betrieb, erstmals koordinatengenau kartiert und im Internet zugänglich gemacht.

Punktkartierung Niedersächsischer Klöster - Online-Version. Kartenausschnitt der Universität Göttingen, Institut für Historische Landesforschung.
Sicht auf das Kloster Bursfelde mit Klosterbezirksmauer. Foto der Universität Göttingen, Institut für Historische Landesforschung.

Weit mehr als nur Standortpunkte – eine interaktive Karte macht Niedersachsens Klöster digital zugänglich

Unter der Adresse www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester können die Klöster über eine interaktive Karte gesucht und angesteuert werden. „Klöster lassen sich nun auch gesondert als Gruppen anzeigen, zum Beispiel können sie nach Orden oder Gründungsdatum geordnet werden“, sagt Prof. Dr. Arnd Reitemeier, Projektleiter und Direktor des Instituts für Historische Landesforschung. „Jede Einrichtung wird durch einen kurzen Artikel beschrieben, von dem aus auf weitere Klöster sowie auf Personen verlinkt wird.“ Über eine weitere Suchfunktion können die Artikel auch direkt angesteuert werden. So lassen sich nicht nur Klosterlandschaften über längere Zeiträume erkennen, sondern es werden auch Verbindungen zwischen den Einrichtungen sichtbar.

Punktkartierung Niedersächsischer Klöster - Online-Version. Kartenausschnitt der Universität Göttingen, Institut für Historische Landesforschung.
Sicht auf das Kloster Bursfelde mit Klosterbezirksmauer. Foto der Universität Göttingen, Institut für Historische Landesforschung.

Fortbestehen der Klöster

Auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen fiel den Klöstern bis ins 19. Jahrhundert eine wesentliche politische Bedeutung zu, was auch dazu führte, dass die Landesherren nur einen kleinen Teil der Klöster aufhoben und ihr Vermögen einzogen. Viele monastische Gemeinschaften, insbesondere Frauenklöster, wurden zu evangelischen Stiften umgewandelt und prägen bis heute das karitative und kulturelle Leben. Im Verlauf der Geschichte entstanden hier bis 1810 über 360 monastische Einrichtungen. Die Niedersächsische Klosterkarte wurde von der VGH-Stiftung und der Klosterkammer Hannover gefördert.

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