22.03.2018

Branchen-News

Mopa Mopa war das exotischste Thema

Geschafft: Am 21. März 2018, präsentierten die diesjährigen Absolventen des Goering Instituts, der Akademie für Restaurierung und Konservierung in München, ihre Facharbeiten. Wir gratulieren!

Das Interesse der Besucher war groß. Hier präsentiert Justus Kißner seine Facharbeit zum Thema „Verleimtechniken zur Rekonstruktion eines Tischbeins von Chapuis“. Foto: Lisanne Kreie
Ein viel diskutiertes und sagenumwobenes Thema: Nadine Wieland stellte die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit über „Die Dauerhaftigkeit von Mondholz“ vor. Foto: Lisanne Kreie

Ein weitreichendes Themenspektrum

Die Seidlvilla im Münchner Stadtviertel Schwabing bot am Mittwoch, 21. März 2018, den diesjährigen Absolventen des Goering Instituts e.V., der Fachakademie für Restaurierung und Konservierung, einen würdigen Auftritt zur Präsentation ihrer Facharbeiten. Die Erstellung der Facharbeit stellt für jeden Studenten einen wichtigen Beitrag zum Abschluss des dreijährigen Studiums dar. Deutlich spürbar war die gespannte Haltung der Vortragenden, die ihre Arbeit und Forschung der letzten Monate mit Begeisterung und Bravour dem interessierten Publikum dargestellt haben. Nach den Vorträgen und anschließenden Diskussions- bzw. Fragenrunden konnten in den Pausen, in denen Studierende in ihrem zweiten Studienjahr die Anwesenden mit Kaffee und Kuchen verköstigten, Gespräche in kleineren Runden geführt werden. Die Ausstellungsstücke der Versuchsreihen verdeutlichten den Aufwand, den diese Arbeiten mit sich bringen sowie die Begeisterung, mit der sich die Studenten den Herausforderungen stellten.

Die Themen, durch die Studierenden selbst gewählt, deckten auch dieses Jahr wieder das weitreichende Spektrum ab, das die Möbel und Skulpturenrestaurierung bietet. Die Vorstellung des Materials „Mopa Mopa“ aus einem kleinen kolumbianischen Gebiet, war das exotischste aller Themen. Es dient seit Jahrhunderten zur Zierde von Möbeln und ist hierzulande kaum bekannt. Ein viel diskutiertes, sagenumwobenes Thema einer der Facharbeiten ist die Verwendung des sogenannten Mondholzes. Es wurde erläutert, was dahinter steckt – Holz, dessen Fällzeitpunkt nach dem Mondkalender ausgerichtet ist – und welche Vorteile es zu konventionell geschlagenem Holz bietet. Darüber hinaus wurden Alternativen zum chemischen Holzschutz verglichen, die Herstellung von gestocktem Holz erforscht und die Holzmalerei anhand eines historischen Schrankes nachempfunden und präsentiert. Die Inventarisierung einer Sammlung, Tauschierungen sowie Untersuchungen zu unterschiedlichen Kleisterarten erweiterten die Themenvielfalt ebenso wie die Recherche zu asbesthaltigen Materialien an Möbeln oder zu dem Bezugsstoff eines Sitzmöbelensembles um 1800.

Inspiration für kommende Facharbeiten

Auch Facharbeiten der letztjährigen Absolventen des Goering Instituts e. V. wurden weitergeführt, um beispielsweise die Verleimung eines Tisches von Chapui nachvollziehen zu können, oder die restauratorische Klebung historisches Gläser mit Wasserglas zu erproben. Und ähnlich war es auch dieses Mal: Einige der vorgestellten Themen regten die Studierenden folgender Studienjahre zu anschließenden Forschungen an. Diese werden vermutlich in den nächsten Facharbeiten präsentiert. So können wir uns im kommenden Jahr auf weiterführende wie neue, spannende und bedeutende Facharbeiten freuen!

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