29.08.2016

Projekte

Figurinensystem: Größenvariabel und wiederverwendbar

 

Im Fachbereich Restaurierung des Militärhistorischen Museums Dresden wurde ein Figurinensystem entwickelt, das primär Körpermaße und typische Schnittführungen des 20. Jahrhunderts berücksichtigt, konservatorischen und ästhetischen Anforderungen entspricht sowie größenverstell- und wiederverwendbar ist. Weitere Überlegungen galten einem effizienten Arbeitsablauf und den Möglichkeiten einer kompakten Aufbewahrung.

Das Militärhistorische Museum Dresden besitzt einen großen Sammlungsbestand von Uniformteilen, die für themenspezifische Ausstellungen in Betracht gezogen werden können. Bei kurzfristig aufeinanderfolgenden Wechselausstellungen stellt sich die Frage, ob die nötigen Kapazitäten für einzeln gefertigte Figurinen langfristig vorhanden sind oder nach geeigneten Alternativen gesucht werden sollte. Nach der Neueröffnung der Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums Dresden (MHM) im Jahr 2011 zeichnete sich ab, dass zugleich viele Wechselausstellungen zu aktuellen Themen folgen würden. In der Regel bedeutet dies, dass eine große Anzahl textiler Exponate in relativ kurzen Zeitabständen objektschonend auf entsprechende Präsentationshilfen montiert werden muss. Oft handelt es sich dabei um komplette Uniformensembles (Jacke, Hose, Kopfbedeckung, Ausrüstungsgegenstände), die situativ in verschiedenen Ausführungen – geständert oder hängend – auf einer Figurine platziert werden.

Vom Vitrinenboden geständerte Variante des Präsentationssystems: Hier mit Doppelständer für Hosen. Foto: MHM/Michael Jaroschewski.
Bodenplatte mit Bohrungen nach den Achsmaßen und Gewindebolzen. Foto: MHM/Bettina Schlecht
Wandabhängung Figurinensystem mit Objekten aus der Wechselausstellung „Achtung Spione!" Foto: MHM/Michael Jaroschewski
Holzadapter, Stabhalter und sternförmige Halterung für Kopfbedeckungen. Foto: MHM/Michael Jaroschewski
Blick in den Figurinenraum. Foto: MHM/Bettina Schlecht

Konzept des Figurinensystems

Zunächst werden die präparierten Figurinen zum Ausstellungsort oder für Katalogabbildungen ins Fotoatelier transportiert. Da der Fokus unmittelbar geplanter Wechselausstellungen insbesondere auf Themen des 20. Jahrhunderts lag, wurde im Fachbereich Restaurierung darüber nachgedacht, ein Basissystem von Figurinen zu entwickeln, welches primär Körpermaße und typische Schnittführungen des 20. Jahrhunderts berücksichtigt. Im Vordergrund stand hierbei eine optimale Realisation konservatorischer und ästhetischer Anforderungen sowie die Größenregulierung und langfristige Wiederverwendbarkeit aller Komponenten. Weitere Überlegungen galten der Wirtschaftlichkeit und der effizienten Regelung des Arbeitsaufwands. Wichtig erschien aber auch die Möglichkeit einer optionalen und unkomplizierten Erweiterung eines solchen Systems in Hinblick auf Präsentationskörper und ausstellungsspezifische Zusatzteile. Resultieren sollte ein ständig nutzbares Basis-Figurinen-Sortiment, das sich durch individuelle Größenverstellbarkeit an verschiedenste Objektmaße anpassen ließ. Das gestalterische Konzept sah vor, die Figurine ohne Kopf, Hände und Füße zu inszenieren. Die Intention ist es, den Fokus auf das zu präsentierende Objekt zu lenken und den Präsentationskörper in den Hintergrund treten zu lassen.

Der Auszug des Beitrags stammt aus RESTAURO 6/2016. Hier berichten Bettina Schlecht und Michael Jaroschewski unter dem Titelthema Art Handling ausführlich von der Konzeption und Umsetzung des Figurinensystems im Militärhistorischen Museum Dresden. Den vollständigen Text finden Sie ab 9. September 2016 hier. 

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