16.03.2023

Ausstellungen Museum

Über die „Gelbe Treppe“ in der Residenz in München

Die restaurierte „Gelbe Treppe“ verbindet nun die Ausstellungsräume mit dem übrigen Residenzmuseum. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung www.residenz-muenchen.de/
Die restaurierte „Gelbe Treppe“ verbindet nun die Ausstellungsräume mit dem übrigen Residenzmuseum. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung www.residenz-muenchen.de/Ausstellungsräume mit dem übrigen Residenzmuseum. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung www.residenz-muenchen.de/

Die „Gelbe Treppe“ in der Residenz in München gilt als der bedeutendste Prunk-Aufgang des Architekten Leo von Klenzes. Seit Juni 2021 ist sie wieder für Besucher:innen zugänglich


Zerstörung der Residenz München im Zweiten Weltkrieg

Die „Gelbe Treppe“ in der Residenz in München gilt als der bedeutendste Prunk-Aufgang des Architekten Leo von Klenzes. Seit Juni 2021 ist sie wieder für Besucher:innen zugänglich

Die berühmte gelbe Prunktreppe war ursprünglich der Hauptzugang zu den königlichen Appartements in der Münchner Residenz. Entworfen wurde die sogenannte „Gelbe Treppe“ von dem deutschen Architekten Leo von Klenze (1784–1864). Als Hofbaumeister Ludwigs I. prägen zahlreiche seiner Bauten noch heute das Münchner Stadtbild. Seine prunkvolle „Gelbe Treppe“ liegt eingebettet in geschliffenen gelben Stuckmarmor, der die über ihm liegende zwölf Meter hohe Kuppel erleuchtet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Münchner Residenz zerstört, so auch die „Gelbe Treppe“. Sie diente als Verbindungstreppe zwischen den älteren Trakten „Schwarzer Saal“ und dem Hauptschloss des Königbaus. In den vergangenen fünf Jahren konnte die Prunktreppe dank nahezu lückenlosen Dokumenten historisch korrekt und originalgetreu wiederaufgebaut werden.

Der Name „Gelbe Treppe“ bezieht sich auf den polierten Stuckmarmor, der die Wände überzieht und kostbaren gelbfarbigen Naturstein (giallo antico) imitiert, den Herrscher der Antike besonders schätzten. Gestaltet wurde sie als monumentaler Aufgang zum Appartement des bayerischen Königs im Hauptgeschoss des Königsbaus.

Originalgetreue Rekonstruktion der „Gelben Treppe“

 

Der ursprüngliche Treppenlauf wurde an seiner alten Stelle wiederhergestellt, das räumliche Erscheinungsbild der Treppenanlage rekonstruiert und das Dach im Vorraum an Treppenantritt als Halbkuppel neu errichtet. Die Skulpturen am Gipfel der Treppe wurden repliziert und deren Oberfläche wie die ursprünglichen Originale aus edlem Alabastergips gegossen.

Finanz- und Heimatminister Albert Füracker freutesich über das instandgesetzte Kunst- und Baudenkmal in der Residenz München: „Ein Juwel wird sichtbar: Die Gelbe Treppe in der Residenz ist ab sofort für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Mit viel Blick fürs Detail wurde die Treppenanlage seit 2016 originalgetreu rekonstruiert. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau des besonderen Gebäudetrakts betrugen über 6,5 Millionen Euro“. Fürackers besondere Dank gilt der Edith-Haberland-Wagner Stiftung, die mit einer Spende in Höhe von drei Millionen Euro diese Bereicherung der Residenz München ermöglichte.

Bedeutendes Denkmal wiederhergestellt

 

Catherine Demeter, 1. Vorstand der Edith-Haberland-Wagner Stiftung sagt: „Es war und ist uns ein Anliegen, ein so bedeutendes Denkmal in seiner alten Pracht wiederherzustellen. Es gab drei verschiedene Machbarkeitsstudien am Anfang: Eine kleine, mittlere und eine große Version.“ Catherine Demeter sprach sich dafür aus, die Treppe in ihrer ursprünglichen Pracht wiederherstellen zu lassen und nicht nur die einzelnen Schäden aufzuzeigen. „Schäden sind nun noch an kleinen Stellen sichtbar, sodass Besucher und Besucherinnen ein Gefühl bekommen, wie es vorher war. Der Rest ist ausgebessert und restauriert worden“.

Die restaurierte „Gelbe Treppe“ verbindet nun die Ausstellungsräume mit dem übrigen Residenzmuseum. Für den musealen Ausbau und die Sanierung der Residenz inklusive der letzten großen Baumaßnahme der „Gelben Treppe“ wurden 94 Millionen Euro investiert.

Lesetipp: Ein Blick hinter die Kulissen von Restauratorin Marion Biesalski finden Sie hier. 

Hörtipp: In der Podcast Folge „Leo von Klenze“ unserer Schwestern-Redaktion NXT A Dialog wirft Kristina Dumas mit Peter Kifinger vom Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege an der TU München, einen Blick zurück auf Klenzes Wirken sowie auf Stationen der Baugeschichte der Glyptothek.

 

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