29.03.2017

Branchen-News

Was gab es für Restauratoren auf der Leipziger Buchmesse zu entdecken?


Welche Neuerscheinungen gab es für Restauratoren?

 

Die Leipziger Buchmesse hat mit knapp 208.000 Menschen den bisher größten Besucheransturm ihrer Geschichte erlebt. Diplomrestaurator Boris Frohberg hat sich für uns dort umgesehen und einige interessante Titel entdeckt.

Auf der Leipziger Buchmesse hatten sich vom 23. bis zum 26. März 2017 knapp 2.500 Aussteller in den fünf Messehallen den etwa 208.000 Besuchern präsentiert. Gespräche, Lesungen, Autogrammstunden, Vorträge, Diskussionen aber auch Mitmachaktionen und Wettbewerbe wurden angeboten, es gab Debatten um den Wiederaufbau der Garnisonskirche in Potsdam oder des Berliner Stadtschlosses. Im Zusammenhang mit der Messe fand Europas größtes Lesefestival „Leipzig liest“ mit über 3000 Veranstaltungen statt. Für Restauratoren gab es einiges zu entdecken.

Als wichtig sind anzusehen die Bände des Naumburg Kolleg „Identifikation der Pigmente polychromer Skulpturen“, „Die Polychromie der Naumburger Stifterfiguren“ und „Kunsttechnologische Untersuchung der Bildwerke des Naumburger Lettners“, alle erschienen im Regensburger Verlag Friedrich Pustet. Neue Fachbeiträge zur Steinrestaurierung finden sich in der Publikation „Parochialkirche in Berlin“ des Michael-Imhof Verlags. Restaurierung und Rekonstruktion von Raum- und Architekturfassung thematisiert die in diesem Frühjahr neuerschienene Veröffentlichung „Das Zivilgericht in Halle (Saale)“ des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Weitere Fachbeiträge zur aktuellen Steinrestaurierung finden sich in dem Band zu „Magdeburger Reiter“ (Schnell & Steiner, Regensburg).

Neuesten Forschungsergebnisse, vor allem zur Tafelbildrestaurierung, präsentiert „Cranach in Zwickau“ zum Retabel in der St. Katharinenkirche, ebenfalls im Verlag Schnell & Steiner (Regenburg) erschienen. Denkmalpflegerische aber auch restauratorische Aspekte berücksichtigen die Publikationen des Deutschen Kunstverlags: „Bunte Stadt – Neues Bauen“ über die Reformarchitektur des Carl Krayl und die expressive farbige Bemalung von Hausfassaden, bereichert durch die Rekonstruktion des Bruno Taut Kiosks aus Magdeburg, „Klingende Wasser“ über Bestand und die Rekonstruktion von Automatophonen und Wasserorgeln sowie „Die Grabmalkunst von Karl Friedrich Schinkel“ einschließlich ihrer Bestandsaufnahme. Darüber hinaussind der umfassende Band „Frühgotische Grosskreuze in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“ inclusive ihrer Bestandsaufnahme und Restaurierungsgeschichte empfehlenswert ebenso wie die Publikation „Land der Moderne“ – sie geht auf die Rekonstruktion der Farbfassungen in den Reformsiedlungen und Gartenstädten ein (beide Verlag Janos Stekovic).

Licht, Farbe, Forschung

Wichtige bauhistorische Forschungsergebnisse aber auch Informationen zur Baugestaltung und -fassung finden sich in dem Band „Karolingerzeitliche Mauertechnik in Deutschland und der Schweiz“, werktechnische Informationen zur Materialverarbeitung im Antiken Bauwesen vermittelt die Publikation „Werkspuren“ (alle Schnell & Steiner, Regensburg). Informationen zum Thema Licht und Farbe bringt das Buch „Der Lachende Engel. Auf den Spuren der Steine am Dom zu Regensburg“ (Schnell & Steiner, Regensburg). Der Band „Stuck in Deutschland“ beinhaltet diverse handwerksgeschichtliche sowie material- und ausführungstechnische Informationen, „Herrschaftslandschaft im Umbruch – 1000 Jahre Merseburger Dom“ hat den Stand der interdisziplinären Forschungen zum Thema (Schnell & Steiner).

Kunsthistorisch wichtige Ausstellungen im Jahr 2017

Bereichert wurde das Messeprogramm durch die Vorstellung der „Deutschen Digitalen Bibliothek“ sowie die 3D-Visualisierung von Bauphasen und Forschungsergebnissen am Beispiel der Luthergedenkstätten in Wittenberg. Des weiteren bleibt noch hinzuweisen auf kunsthistorisch wichtigen Ausstellungen dieses Jahres, die im Rahmen der Buchmesse vorgestellt wurden: „Wunder Roms“ im Blick des Nordens von der Antike bis zur Gegenwart im Erzbischöflichen Diözesanmuseum zu Paderborn (31.03 bis 13.08.), „Ein Schatz nicht von Gold“ über Benno von Meissen, Sachsens erster Heiliger in der Albrechtsburg zu Meißen (12.05. bis 05.11.), die „Malkunst im 19. Jahrhundert“ in der Alten Nationalgalerie zu Berlin (30.03 bis 30.07.) und „Potsdamer Veduten des 18. und 19. Jahrhunderts“ im Potsdam Museum (01.04. bis 11.06.2017).

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