Anlässlich einer notwendig gewordenen Konsolidierungsmaßnahme wurde das um 1898 entstandene Pastellgemälde „Zwei Tänzerinnen“ von Edgar Degas (Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister) auch maltechnisch untersucht. Edgar Hilaire Germain Degas, 1834 in Paris geboren und 1917 ebenda gestorben, bevorzugte seit den 1870/80er Jahren die Technik der Pastellmalerei, an der er die Spontanität und schnelle Ausführbarkeit schätzte.
Ein Grundzug seines Schaffens war es, sich mit einem Thema lange auseinanderzusetzen, wobei eine Vielzahl von Varianten zu einer Komposition entstand. In einem Brief an seinen Freund Bartholomé schrieb er 1886: „Es ist wesentlich, das gleiche Motiv zu wiederholen, zehn Mal, hundert Mal“Eines seiner Modelle beschrieb Degas‘ Arbeitsweise: „Zeichnung abpausen und diese Pauszeichnung auf mehrere Bögen Pastellpapier übertragen. Dann malte er sein Motiv in vielen verschiedenen Tönen, die Farben endlos variierend bis er mit einem der Pastelle so weit zufrieden war, dass er es fertig stellte, die anderen mehr oder weniger weit ausführte“ (Art in the Making, Degas, Ausst.-Kat. National Gallery, London 2004, S. 30). Die Weiterentwicklung einer Komposition bezog sich auch auf das Format, also das Verhältnis der Einzelform zur gesamten Bildfläche.