Seit sechs Jahren ist Christian Terzer Direktor des Landesmuseums Bergbau in Südtirol, das historisch gewachsen auf vier Standorte in drei verschiedenen Tälern verteilt ist. Der promovierte Archäologe vermittelt hier Montanwesen nachhaltig und zeitgemäß: Auch unser heutiger Umgang mit endlichen Rohstoffen ist Thema
Das Südtiroler Landesmuseum Bergbau umfasst vier Standorte in drei verschiedenen Tälern des Landes. Sie liefern ein Gesamtbild des Bergbaus und des Montanwesens in Südtirol. „Die Dependancen liegen bis zu 190 km voneinander entfernt“, erzählt Museumsdirektor Dr. Christian Terzer. „Das allein ist ein erster Hinweis auf die Komplexität dieses Museums in der täglichen Museumsarbeit. Ich bin sehr viel unterwegs.“ Alle Standorte (Schneeberg in Passeier, Maiern im Ridnauntal, Steinhaus und Prettau im Ahrntal) entstanden Anfang/Mitte der 1990er Jahre unabhängig voneinander auf lokale Initiativen. Anfang der 2000er Jahre wurden sie zusammengeführt. „Ich versuche sie seit mittlerweile sechs Jahren auf inhaltlicher Ebene aufeinander abzustimmen. Eine Vision, die sich meines Erachtens nur umsetzen lässt, wenn jeder Standort seine eigene Identität erhält, seinen eigenen Charakter stärkt und die Unterschiede deutlich gemacht und herausgearbeitet werden.“ Jeder Standort wird daher unterschiedlich bespielt. Schneeberg in Passeier, ein einstiges Erzrevier, erzählt die Bergbaulandschaft: Was ist Bergbaulandschaft? Wie verändert Bergbaulandschaft eine Naturlandschaft? Und welche Bergbaulandschaften gibt es in Südtirol? Maiern in Ridnaun mit seinem einstigen Vorzeigebetrieb der industriellen Revolution um 1870 thematisiert die Bergbauindustrie. In Steinhaus, dem ehemaligen Verwaltungszentrum des Bergbaus im Ahrntal, kommen Bergleute (Bergwerksbesitzer, Verwalter, Bergarbeiter, Abnehmer, Zulieferer usw.) zur Sprache und Prettau mit seinen noch erhaltenen spätmittelalterlichen-frühneuzeitlichen Stollen erzählt den historischen Bergbau.