Der Wolkenhimmel der Crailsheimer Gottesackerkapelle birgt ein Geheimnis: zwischen den gemalten Wolken sind acht kleine Engelsköpfe versteckt, die nun, da die Arbeiten an der Decke der alten Friedhofskirche im vergangenen Jahr abgeschlossen wurden, die Besucher:innen begeistern
Diplom-Restauratorin Karin Krüger hat die Malerei gemeinsam mit ihrem Kollegen Jürgen Holstein aus Rothenburg gefestigt und gereinigt. Zu Beginn war die Decke in extrem schlechtem Zustand, Teile blätterten ab und hingen schon in den Spinnweben. Zunächst kartierte Krüger die Schäden, dann wurden die groben Spinnweben entfernt. Bevor jedoch weiter mit Pinsel und Sauger gereinigt werden konnte, musste die Malerei mit Methylzellulose gefestigt werden. Fehlende Stellen wurden nach der Reinigung retuschiert.
Neben der Bewahrung der Malerei hatte Karin Krüger noch ein weiteres Ziel: „Durch technologische Untersuchungen wollte ich herausfinden, ob es eine Malerei darunter gibt oder nicht.“ Bei der letzten Restaurierung wurde an der Decke ein aufgemaltes geometrisches Muster als erste Bemalung rekonstruiert. Damit wäre die Wolkenmalerei nicht bereits beim Bau der Gottesackerkapelle 1580 aufgebracht worden, womit plausibel würde, dass der in Crailsheim belegte Maler Christian Thalwitzer, der im Weikersheimer Schloss tätig war, auch die Bemalung der Decke der Gottesackerkapelle geschaffen hat.