Von der Berliner Künstlerin Myrta Köhler sind derzeit im Kulturzentrum Godsbanen im dänischen Aarhus großformatige Cyanotypien zu sehen. Die Cyanotypie, auch als Eisenblaudruck bekannt, ist ein altes fotografisches Edeldruckverfahren mit blauen Farbtönen, das 1842 von dem englischen Naturwissenschaftler und Astronomen John Herschel entwickelt worden war
In der Serie „Flow and then“ wird die Idee der absoluten Freiheit thematisiert: Die Zukunft ist immer ungewiss. Sie ist ein leeres, ein unbeschriebenes Blatt. Myrta Köhler beschäftigt sich in ihren Cyanotypien mit der Möglichkeit, sich bewusst dieser Ungewissheit zu überlassen. Dafür setzt sie ihren Körper für einen Zeitraum von bis zu einer Stunde auf speziell präpariertem Papier der Sonne aus. Diese Art von „Fotographie in Zeitlupe“ bringt „weiße Schatten“ auf blauem Hintergrund hervor, die einen Eindruck von Schwerelosigkeit vermitteln. Die Serie „Flow and then“ zeigt schemenhafte Wesen, die in der bläulichen Tiefe des Meeres zu tauchen scheinen. Oder befinden sie sich vielmehr in einem großen Aquarium und werden durch eine Glasscheibe hindurch fotografiert? Sind es Frauen oder Männer? Alles bleibt in der Schwebe und geheimnisvoll.