26.01.2023

Fachmesse Kulturerbe Projekte

BRAFA 2023: Jugendstil im Fokus

Jugendstil im Fokus auf der BRAFA 2023: Emile Gallé, Jugendstil-Keramikvase, um 1889, H. 23 cm; Dr. Lennart Booij Fine Arts & Rare Items, Amsterdam
Jugendstil im Fokus auf der BRAFA 2023: Emile Gallé, Jugendstil-Keramikvase, um 1889, H. 23 cm; Dr. Lennart Booij Fine Arts & Rare Items, Amsterdam

2023 heißt die BRAFA Art Fair wieder ihre Besucher:innen seit gestern bis zum 5. Februar auf der Brussels Expo willkommen. Die Messe steht diesmal ganz im Zeichen des Jugendstils. Vor der Eröffnung werden die Objekte strengstens geprüft

An acht Messetagen werden mehr als 10.000 Werke unterschiedlichster Stilrichtungen und Epochen von 130 internationalen und renommierten Galerien aus 15 Ländern präsentiert. Zwei Tage vor Eröffnung werden alle Gemälde, Möbel, Kunstgegenstände, Schmuck und Skulpturen von mehr als 80 Expert:innen aus der ganzen Welt geprüft, von einem wissenschaftlichen Labor untersucht und dem Art Loss Register überwacht.   In diesem sogenannten Vetting wird untersucht, ob die präsentierten Stücke authentisch sind, ob sie der Beschreibung entsprechen und den Qualitätsstandards genügen. Die Teams setzen sich aus internationalen Expert:innen wie universitären Wissenschaftler- und Museumskurator:innen zusammen. Angesichts der Zahl der Aussteller:innen – und des Stellenwerts der Messe – sind die Expertenteams sehr groß. In der Gruppe der Altmeister gibt es rund 20. Einige von ihnen sind auf flämische Malerei spezialisiert, andere auf italienische oder französische. Wenn sich herausstellt, dass die Expertinnen und Experten Zweifel haben, werden diese Objekte in einem versiegelten Raum aufbewahrt. „Das Vetting ist im Laufe der Jahre immer professioneller geworden “, erklärt Arnaud Jasper-Costermans. „Ein Altmeistergemälde wird nicht mehr ohne ein gründliches Gutachten verkauft.“ Mit diesem Streben nach Qualität in Kombination mit dem Eklektizismus der ausgestellten Objekte hat sich die BRAFA im Laufe ihres Bestehens einen ausgezeichneten Ruf aufgebaut. Präsentiert werden in Brüssel Objekte von den Alten Meistern bis hin zur zeitgenössischen Kunst über Schmuck, Skulpturen, Tafelsilber, Design und Tribal Art.

Mit der BRAFA 2023 startet das Kunstjahr

 

Als erste renommierte internationale Messe des Jahres 2023 lädt die BRAFA Art Fair um Besuch ein. 130 Aussteller:innen bespielen vom 29. Januar bis 5. Februar die kompletten Hallen 3 und 4 auf der Brussels Expo im Heysel. Der mit der vergangenen Ausgabe im Juni 2022  erstmals genutzte Veranstaltungsort fand bei den Besucher:innen Anklang. „Die Veranstaltung im Sommer 2022 war für uns ein Probelauf außerhalb unserer eingeübten Komfortzone/Standards – an einem neuen Ort und pandemiebedingt an einem anderen Datum“, führt Harold t’Kint de Roodenbeke, Vorsitzender der BRAFA, aus. „Mit dem Januar knüpfen wir terminlich wieder an eine Normalität an und schlagen gleichzeitig mit dem Veranstaltungsort Brussels Expo ein neues Kapitel in unserer Geschichte auf.“ 

Impression der BRAFA 2022. Foto: BRAFA / © Fabrice Debatty
Foto: BRAFA / © Fabrice Debatty
Besuch am Stand von Costermans & Pelgrims de Bigard, Brüsse
Besuch am Stand von Costermans & Pelgrims de Bigard, Brüssel. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Blick auf den Stand von Galerie Alexis Bordes, Paris. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Blick auf den Stand von Galerie Alexis Bordes, Paris. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Montanari, Paris. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Montanari, Paris. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Theunissen & de Ghellinck. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Theunissen & de Ghellinck. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Gesichtsfragment, anthropoider Sarg, Ägypten, Dritte Zwischenzeit/ Späte Periode zwischen 772 v. Chr. und 426 v. Chr. (Radiokarbondatierung), Holz, H. 44 cm, Zertifikat Art Loss Register. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ
Gesichtsfragment, anthropoider Sarg, Ägypten, Dritte Zwischenzeit/ Späte Periode zwischen 772 v. Chr. und 426 v. Chr. (Radiokarbondatierung), Holz, H. 44 cm, Zertifikat Art Loss Register. Foto: BRAFA / © Emmanuel Crooÿ

Die BRAFA-Ausgabe 2023 steht im Zeichen des Jugendstils

 

Die Ausgabe 2023 steht ganz im Zeichen des Jugendstils, inspiriert durch die Initiative der Region Brüssel, die das Thema für die Stadt ausgewählt hat. Die BRAFA wird die Jugendstilbewegung auf verschiedene Weise würdigen: Der Stand der König-Baudouin-Stiftung und einige auf das Sujet Art Nouveau spezialisierte Galerien werden eigens zu diesem Anlaß außergewöhnliche Werke mitbringen. Die Motive des Jugendstil werden außerdem sowohl in die Szenografie als auch in die Dekoration einfließen. So basiert die Umsetzung des BRAFA 2023-Teppichs auf Originalzeichnungen von Victor Horta. Mit zwei BRAFA-Art-Talks haben Besucher:innen die Möglichkeit, noch tiefer in die Materie einzutauchen. die dem Jugendstil gewidmet sind. Werner Adriaenssens, leitender Kurator des Departments Decorative Arts im Royal Museums of Art & History (Brüssel) und Professor für angewandte Kunst an der Vrije Universiteit Brussel, wird einen Talk übernehmen, den anderen leitet Benjamin Zurstrassen, Kurator des Horta-Museums.

Das Jugendstiljuwel Hôtel Van Eetvelde ist UNESCO-Weltkulturerbe

 

Inmitten des Viertels rund um die drei Brüsseler Plätze Square Ambiorix, Square Marguerite und Square Marie-Louise thront zudem mit dem Hôtel Van Eetvelde ein echtes Jugendstiljuwel. Das außergewöhnliche Gebäude, das 1895 von Victor Horta erbaut wurde und inzwischen Teil des UNESCO-Weltkulturerbe ist, kann nun auch von innen besichtigt werden. Sowohl die Fassade als auch das Interieur des Bauwerks spiegeln die Kühnheit und die Genialität des Architekten wider. Besonders beeindrucken die majestätische Kuppel über dem Treppenhaus und die minutiös gearbeiteten Eisenelemente. In der Folge, 1899 und 1901, entwarf Victor Horta nacheinander zwei Erweiterungen, die die Weiterentwicklung seines Stils veranschaulichen.        

Eine Preview auf die BRAFA 2023 sehen Sie im Video. Die Kunstmesse findet vom 29. Januar bis zum 5. Februar auf der Brussels Expo statt:

 

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