Die Tradition der so genannten »Kaavads«, gefasste Holzaltäre aus Indien, reicht bis zu 400 Jahre zurück. Es handelt sich um aufklappbare Miniaturaltäre, die nach wie vor in Rajasthan hergestellt werden. Auf den rot gefassten Objekten sind Götterlegenden oder Familiengenealogien erzählerisch dargestellt. Die Autorinnen Susanne Litty und Mira Dallige-Smith stellen hierzu technologische und kulturhistorische Erforschungen an.
Ein Kaavad im Besitz des Ethnologischen Museums Berlin wurde für material- und herstellungstechnologische Untersuchungen als Fallbeispiel herangezogen. Die Untersuchungen dienten einerseits einer Kontextualisierung der Altäre innerhalb der indischen Volkskunst und andererseits der Erstellung eines Konservierungskonzeptes.
Der untersuchte Altar aus Indien besteht aus einem komplexen Materialgefüge und wurde mehrfach überarbeitet. Detaillierte Kartierungen von Konstruktion und Zustand sowie Probequerschliffe zur Identifizierung der Fassungsabfolge wurden angefertigt. Susanne Litty unternahm Forschungsreisen vor Ort, um die bisher unzureichend dokumentierten Herstellungsgeschichte dieser ethnographischen Kulturgüter nachzuvollziehen. Lesen Sie mehr dazu in der RESTAURO 08.2013.
Fotos: Susanne Litty