Sechs Gewinner erhalten Denkmalpflegepreis
Am 15. September 2016 wurden die Gewinner des Bayerischen Denkmalpflegepreises im Großen Saal des Neuen Schlosses Schleißheim ausgezeichnet. Der Preis würdigt sechs ausgewählte Bauwerke sowie die Projektbeteiligten für ihr denkmalpflegerisches Engagement im Freistaat Bayern.
Wenn die Gewinner des bayerischen Denkmalpflegepreises gekürt werden, liegt es nahe, einen Veranstaltungsort zu wählen, der selbst ein eindrucksvolles Baudenkmal ist. So bot auch in diesem Jahr das Neue Schloss Schleißheim bei München die Kulisse für die Verleihung des bayerischen Denkmalpflegepreises. Im prunkvollen Saal des Anwesens mit seinen hohen Decken, den majestätischen Fresken, dem zahlreichen Stuckdekor und ausladenden Emporen versammelten sich die Gäste aus Architektur, Ingenieurswesen, Restaurierung und Denkmalpflege. Jeweils sechs Gewinner aus 41 Einreichungen erhielten in den Kategorien „Öffentliche Bauwerke“ und „Private Bauwerke“ die Anerkennung und den Preis für herausragende Arbeiten an den Denkmalen Bayerns.
Jedes zweite Jahr lobt die Ingenieurekammer-Bau gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege den Preis aus, um das Engagement von Bauherren und den an den Arbeiten Beteiligten zu würdigen und ein Bewusstsein für die Bedeutung von Denkmalpflege zu schaffen. Rund 111.000 Baudenkmale existieren im Freistaat Bayern.
In seiner Ansprache betonte Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, wie wichtig eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen sei, wenn es darum ginge, denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, zu restaurieren oder instandzusetzen. Der Schwerpunkt liege darin, die baulichen und denkmalpflegerischen Interessen zu vereinen, um die Nutzung und den Erhalt gar erst zu ermöglichen. „Das ist nur über das gemeinschaftliche Engagement von Bauherr, Denkmalpfleger, Ingenieur, Architekt, Restaurator und den ausführenden Handwerkern möglich”, so Schroeter.
Ingeneurleistung, Kreativität, gestalterische Qualität, Denkmalverträglichkeit, Dauerhaftigkeit, Funktionalität, Praxistauglichkeit und schließlich auch die Wirtschaftlichkeit waren Kriterien, nach denen die Jury die Preisträger auswählte. Diesen Ansprüchen gerecht wurden unter anderem die mit Gold ausgezeichneten Baubeteiligten des Klosters Raitenhaslach. Hiefür waren neben den restauratorischen Maßnahmen Ergänzungskonstruktionen erforderlich gewesen. So wurde das Bauwerk an der Salzach mit einem zusätzlichen Anbau gestärkt und revitalisiert. Für ihre konservatorischen und bestandssichernden Arbeiten an der Europäischen Holocaustgedenkstätte in Landsberg am Lech erhielten in der Kategorie „Private Bauwerke“ die Projektverantwortlichen um Architekt Franz Hölzl und die Ingenieure Barthel & Maus die Gold-Auszeichnung. Ebenfalls mit Gold honoriert wurden die Arbeiten an Schloss Weißenstein in Pommersfelden. Insgesamt war die Kategorie „Private Bauwerke” mit 10.000 Euro dotiert.
Eindrücke von der abendlichen Preisverleihung und den Gewinnern zeigt unsere Bildergalerie: