08.09.2021

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Zum 30. Geburtstag der Zwingerbauhütte: viel Arbeit

Skulpturen in der Dresdner Zwingerbauhütte. Foto: David Nuglisch

Skulpturen in der Dresdner Zwingerbauhütte. Foto: David Nuglisch

Reich geschmückte Fassaden, detailreiche Sandsteinskulpturen, barocke Brunnen: Die Dresdner Zwingerbauhütte kümmert sich um den Erhalt eines rund 300 Jahre alten Bauwerkes. Nun feiert sie selbst ihren 30. Geburtstag

Skulpturen in der Dresdner Zwingerbauhütte. Foto: David Nuglisch
Skulpturen in der Dresdner Zwingerbauhütte. Foto: David Nuglisch

Zwingerbauhütte in Dresden

698 Skulpturen, 17 Brunnen und Wasserspiele. 16 Treppenanlagen, 1,2 Kilometer Balustraden und 15.000 Quadratmeter Fassadenflächen – das ist der Dresdner Zwinger in Zahlen. Gebaut von 1709 bis 1728 von Architekt Daniel Pöppelmann mit dem Schmuck von Bildhauer Balthasar Permoser nutzten August der Starke und seine Nachfolger es zu barocker Repräsentation. Museumsräume wurden die Säle und Kabinette erst später.

Zur dauerhaften Erhaltung des Ensembles wurde 1924 eine Bauhütte gegründet. Die hatte vor allem nach 1945 viel zu tun, denn bei den Bombenangriffen auf Dresden wurde  auch der Zwinger zerstört. 1968 war der Wiederaufbau abgeschlossen und die Werkstätten wurden geschlossen.

Vor exakt 30 Jahren, am 18. Juni 1991, eröffnete die aktuelle Zwingerbauhütte als Teil der staatlichen sächsischen Hochbauverwaltung, um das barocke Ensemble, das heute einen Teil der Staatlichen Kunstsammlungen beherbergt, kontinuierlich zu erhalten.

Seitdem arbeiten Steinbildhauer:innen, Steinmetz:innen und Restaurator:innen nicht nur gemeinsam für den Zwinger, sie bewahren alte Handwerkstechniken, nutzen dazu traditionelles Werkzeug und geben ihr gesammeltes Wissen jährlich an einen neuen Lehrling und viele Fachleute, Betriebe und Besucher:innen weiter.

Bauhütten in ganz Europa

Mit der Pflege des Handwerks und der Weitergabe des Wissens und der Ausbildung junger Handwerker:innen ist die Dresdner Zwingerbauhütte nicht einmalig. Bauhütten in ganz Europa arbeiten seit Jahrhunderten nach diesem Prinzip und sichern so traditionelles Wissen. Das würdigte im Dezember 2020 auch die UNESCO und erklärte 18 Bauhütten aus fünf europäischen Ländern zum immateriellenKulturerbe der Menschheit. Zu ihnen gehören Bauhütten aus Frankreich, Norwegen, Österreich, der Schweiz und aus Deutschland. Unter ihnen ist auch die Zwingerbauhütte in Dresden. Sie ist die einzige säkulare Bauhütte. Alle anderen sind Dom- und Kirchenbauhütten, wie beispielsweise die in Aachen, Köln, Basel, Wien, Strassburg oder Trondheim.

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