05.07.2023

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Von Restauratorinnen und Professorinnen

Monja Schünemann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Geschichte Europas im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit der TU Chemnitz, entdeckte im „Diptychon von Melun“ des französischen Malers Jean Fouquet durch eine Überlagerung der Bildhälften ein „Versteckspiel“. Fotomontage: Jacob Müller (Bildquellen: Jean Fouquet, Diptychon von Melun, Öl auf Eichenholz, Linke Tafel 93 × 85 cm, Gemäldegalerie Berlin, rechte Tafel 95 × 85,5 cm, Museum für schöne Künste Antwerpen, Copyright Wikimedia Commons; Umrisszeichnung des geschlossenen Diptychons von Schünemann auf der Abbildung der Infrarotreflektographie, diese in: Jean Fouquet. Das Diptychon von Melun, Katalog Gemäldegalerie Berlin, hg. von Stephan Kemperdick, Petersberg 2017, S. 141). Foto: TU Chemnitz Jacob Müller / Juni 2022
Monja Schünemann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Geschichte Europas im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit der TU Chemnitz, entdeckte im „Diptychon von Melun“ des französischen Malers Jean Fouquet durch eine Überlagerung der Bildhälften ein „Versteckspiel“. Fotomontage: Jacob Müller (Bildquellen: Jean Fouquet, Diptychon von Melun, Öl auf Eichenholz, Linke Tafel 93 × 85 cm, Gemäldegalerie Berlin, rechte Tafel 95 × 85,5 cm, Museum für schöne Künste Antwerpen, Copyright Wikimedia Commons; Umrisszeichnung des geschlossenen Diptychons von Schünemann auf der Abbildung der Infrarotreflektographie, diese in: Jean Fouquet. Das Diptychon von Melun, Katalog Gemäldegalerie Berlin, hg. von Stephan Kemperdick, Petersberg 2017, S. 141). Foto: TU Chemnitz Jacob Müller / Juni 2022

Eine neue Statistik zeigt: Es gibt noch längst keine Parität, doch immer mehr kluge Frauen habilitieren sich und werden Professorinnen

Die Zahl der Abiturientinnen ist höher als die Zahl der Abiturienten. Meist haben die jungen Frauen auch die besseren Noten. An deutschen Universitäten und Hochschulen werden sie allerdings meist von Professoren unterrichtet. Dass die Frauen jedoch aufholen zeigen die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu Habilitationen, der Voraussetzung für eine Lehr- und Forschungskarriere an einer Universität oder Hochschule.


Das Durchschnittsalter beim Erreichen einer Habilitation liegt bei 40 bis 42 Jahren

Nach der Statistik sank die Gesamtzahl der Habilitationen 2022 im Vergleich zum Vorjahr zwar um fünf Prozent auf 1535, doch die Zahl der Habilitationen von Wissenschaftlerinnen stieg um zwei Prozent. Damit haben Frauen 37 Prozent aller Habilitationsverfahren bestanden. Das sind zehn Prozent mehr als vor zehn Jahren. Das Durchschnittsalter beim Erreichen einer Habilitation liegt bei 40 bis 42 Jahren.


In manchen Bundesländern ist es einfacher, als Frau zur Professorin berufen zu werden

Eine Habilitation ist zwar meist die Voraussetzung für eine Professur, doch nicht jede Habilitationsschrift führt zwingend zu einer Professur, denn deren Zahl ist begrenzt, steigt aber stetig, wie der Anteil an Professorinnen. So gab es in Deutschland im Jahr 2000 37.794 Professorenstellen, von denen 3986 mit Frauen besetzt waren. Das ist ein Anteil von zehn Prozent. Im Jahr 2021 war die Zahl der Stellen auf 50.250 gestiegen, der Anteil der Professorinnen lag bei fast 30 Prozent. Dabei zeigt sich, dass es in manchen Bundesländern einfacher ist, als Frau zur Professorin berufen zu werden als in anderen. In Berlin zum Beispiel waren 2021 nach einer Veröffentlichung von Statista 34,7 Prozent der Stellen mit Professorinnen besetzt, im gleichen Jahr im Saarland nur 23,2 Prozent. In den einzelnen Fachgebieten variiert das Interesse an einer Habilitation stark. Das hat allerdings auch mit den Berufen zu tun. Während habilitierte Humanmediziner auch in Kliniken bessere Aufstiegschancen haben und deshalb am häufigsten Habilitationsschriften vorlegen (2022 waren es 57 Prozent aller Habilitationen), entfielen auf die Mathematik und die Naturwissenschaften nur zehn Prozent.


Bereits seit 2008 existiert das „Professorinnenprogramm“

Auch wenn es in den Restaurierungswissenschaften in der jüngsten Vergangenheit einige Neuberufungen von Professorinnen gab – Tilly Laaser in Köln, Nadja Wallaszkovits und Andrea Funck in Stuttgart oder Julia Schultz in Hildesheim, um nur einige zu nennen –  ist längst nicht Parität zwischen den Geschlechtern hergestellt.Das hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erkannt und bereits 2008 das „Professorinnenprogramm“ aufgelegt, das 2023 in seine vierte Programmphase geht. Mit diesem Programm sollen auch in den kommenden acht Jahren Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen gefördert werden. Nach einer Statistik des Ministeriums hat die Förderung Erfolg: Die Zahl der Berufungen von Frauen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Trotzdem werden noch immer mehr Männer als Frauen auf die begehrten Professorenstellen berufen, obwohl bei den Promotionen fast Parität herrscht.


„Leaky Pipeline“

Erst bei den Habilitationen gehen die Anteile von Frauen und Männern auseinander. Dieses Phänomen wird laut Bundesministerium „Leaky Pipeline“ genannt. Förderung muss ganz offensichtlich weit vor der Habilitation ansetzen, um strukturelle Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in Wissenschaft und Hochschullehre auszugleichen.

Die Zahlen des Bundesamtes können Sie hier einsehen.

Den Link zum Professorinnenprogramm finden Sie hier.

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