06.09.2016

Projekte

Virtuelle Realität und die digitalen Geisteswissenschaften


Virtuelle Realität am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)

Virtuelle Realität (VR) ist eine der Technologien, die auch in den digitalen Geisteswissenschaft zunehmend Anwendung findet. Sie kann Bereiche wie beispielsweise Kulturerbe, Archäologie, Dokumentation und Rekonstruktion auf unterschiedliche Art und Weise betreffen. Auch Restaurierungen werden an Digitalisaten durchgeführt. 

Eines der Hauptanwendungsgebiete von Virtueller Realität im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften ist die Wissensvermittlung und die Darstellung von Datensätzen. Sie ermöglicht beispielsweise die digitale Dokumentation von Ausgrabungen und deren Analyse in virtueller Umgebung. Das passiert mit aufwändigen Scans und CAVE-ähnlichen Projektinstallationen, die den digital nachbearbeiteten Datensatz bereitstellen.

Die digitale Dokumentation von Objekten oder Stätten gewinnt immer mehr an Bedeutung, besonders in Bezug auf aktuelle Vorkommnisse im Nahen Osten, deren Folge die Zerstörung und Verwüstung von Kulturgütern ist. Doch ist die Erstellung digitaler Datensätze oft schwer handzuhaben, wie beispielsweise das Scannen von großen Arealen zeigt, die filigrane Details besitzen. Ein aufwendiges Projekt aus dem Bereich der Dokumentation ist Marc Levoys Scan von Michelangelos David. Hier wurde die Statue über Wochen mit Geometrie und Oberflächenfarbe eingescannt.

Am LRZ wurde im Jahr 2012 das Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) installiert. Hier befinden sich zwei große Installationen: die Powerwall, eine großformatige, hochauflösende, stereoskopische Projektionsfläche, und die fünfseitige Projektionsinstallation, basierend auf den Konzepten der CAVE. Diese Projektionsinstallation erlaubt es dem Benutzer, virtuelle Welten zu betreten.

Mit Hilfe von VR-Technologie können nicht nur virtuelle Objekte als Platzhalter für kostbare Originalobjekte präsentiert werden, sondern es lassen sich zudem beliebige Details hervorheben, vergrößern oder verkleinern. Der Nutzen für Restauratoren ist demnach groß.

Der Echtzeitscan eines entfernten Benutzers umgeben von Statuen. Foto: LRZ, MfA
Das Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung mit Powerwall und 5-seitiger Projektionsinstallation. Foto: LRZ, MfA
Sir Charles Wheatstone der Erfinder des ersten Stereoskop. Foto: LRZ, MfA
Datensätze des „bavarikon“-Projekts können interaktiv begangen werden. Zu sehen sind ein Tibetanischer Buchdeckel und ein Himmelsglobus. Foto: LRZ, MfA

Der Auszug des Beitrags stammt aus RESTAURO 6/2016. Hier beschreibt Dr. Christoph Anthes unter dem Thema „Virtuelle Realität und ihre Anwendung in den digitalen Geisteswissenschaften“ ausführlich die Anwendungsbereiche Virtueller Realität und ihre Relevanz für die digitale Dokumentation und Rekonstruktion von Restaurierungsarbeiten. Den vollständigen Text finden Sie ab 9. September 2016 im Callwey-Shop.

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