Vor drei Wochen kündigte die Ernst von Siemens Kunststiftung an, dass sie eine „Förderlinie für geflüchtete Wissenschaftler:innen an deutschen Museen“ aufgelegt hat und auf Bewerbungen wartet. Sechs Kuratorinnen und Museumsmitarbeiterinnen sind seitdem mit der Förderung an deutschen Museen gekommen und können bis zu einem Jahr dort arbeiten. Die Ernst von Siemens Kunststiftung hat dafür zwei Millionen Euro bereitgestellt
Jetzt unterstützt die Hermann Reemtsma Stiftung die Initiative mit einer weiteren halben Million Euro. Damit kann das Förderprogramm auf Restauratorinnen und Restauratoren ausgeweitet werden, die wegen des Krieges aus der Ukraine oder aus Russland fliehen müssen. Die Bedingung für eine Förderung ist, dass die Wissenschaftler:innen und Restaurator:innen „an kunsthistorischen Ausstellungen, Restaurierungen, Forschungsprojekten, Bestandskatalogen, Werkverzeichnissen oder öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen für und in den Einrichtungen tätig“ sind. Anträge können nur von öffentlichen Museen und Sammlungen gestellt werden. Aktuell haben die Lübecker Museen eine Stelle für eine wissenschaftliche Mitarbeiter:in aus der Ukraine ausgeschrieben.
Wie schon bei der Corona-Förderlinie, die freie Restaurator:innen unterstützte, die Projekte an deutschen Museen umsetzen konnten, hoffen die Stiftungen auf Spenden und Kofinanzierungen, um das Förderprogramm ausweiten zu können.„Unsere Förderung soll den Geförderten schnell Sicherheit und Stabilität bringen, deren Kenntnisse sichern und die deutschen Einrichtungen unterstützen, die sich bereits auf vielfältige Weise in Osteuropa engagieren“, heißt es in der Meldung der beiden Stiftungen.