Was ist ein Original, eine Reproduktion, eine Kopie, eine Nachahmung, eine Fälschung? Und könnte das Zeigen von Reproduktionen, vor allem von oft präsentierten, prominenten Werken, eine Möglichkeit für Kulturguterhaltung sein? Doch welche Konsequenzen hat das für unsere Wahrnehmung der Originale? Restaurator:innen und Kunsthistoriker:innen leisten in Museen wichtige Arbeit, indem sie Echtes und Falsches erkennen. Was verraten Rückseiten von Kunstwerken? Wie lassen sich Ergebnisse einer älteren Restaurierung erkennen? Und welche wissenschaftlichen Analysemethoden, um Kunstwerke nicht-invasiv untersuchen können, stehen uns heute zur Verfügung?
Elgin Marbles: Neuer Schwung in der Debatte
Was ist genau ein Original, eine Reproduktion, eine Kopie, eine Nachahmung, eine Fälschung? Könnte das Zeigen von Reproduktionen, vor allem von oft präsentierten, prominenten Werken, eine Möglichkeit für Kulturguterhaltung sein? Die antiken Elgin Marbles, die Marmorskulpturen und -fragmente vom Parthenon, gehören zu den Prunkstücken des British Museum. Seit über 120 Jahren streiten London und Athen über deren Repatriation. Nun kommt neuer Schwung in die Debatte – von unerwarteter Seite. Ein vom Institute for Digital Archaeology in Oxford programmierter 3D-Roboter ist in der Lage, mittels Lidar-Technologie millimetergetreue Repliken herzustellen. Das eröffnet völlig neue Perspektiven.
Traditionelles Sandgussverfahren und aufwändige Handarbeit
Hochwertige Replikate historischer Beschläge für Türen und Fenstergriffe helfen bei der denkmalgerechten Restaurierung. Nach althergebrachten Verfahren werden diese bei Ventano im traditionellen Sandgussverfahren aufwändig von Hand produziert. Außerdem hat sich das Unternehmen aus Bissendorf auf die handgefertigte Nachbildung von Zementfliesen spezialisiert.
Neueröffnung des Restaurierungszentrums (RED) in Düsseldorf
1976 wurde das Restaurierungszentrum (RED) als kommunales Kulturinstitut in Düsseldorf gegründet. Im Ehrenhof 3a, in direkter Nachbarschaft zum Museum Kunstpalast, arbeiten Restauratoren und Restauratorinnen verschiedenster Disziplinen in engem Austausch miteinander. Seit 2005 standen einige Räume leer, weil der Einbau einer Klimaanlage die Statik beeinträchtigt hat. Im Frühjahr 2023 hat das interdisziplinäre Institut nach mehrjähriger Sanierung neu eröffnet.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken dieser Ausgabe!
Dr. Ute Strimmer, Editor in Chief RESTAURO
In der letzten Ausgabe haben wir uns mit „Präventive Konservierung“ beschäftigt – ein Ansatz für die langfristige Erhaltung von Kunst und Kulturgut, der Schäden bereits im Vorfeld vermeiden bzw. das Schadensrisiko minimieren soll. Zur Heftvorschau.