23.05.2016

Branchen-News

Neues Datierungsverfahren

die ein Mensch vor 11.000 Jahren während eines Vulkanausbruchs in der frischen Asche hinterließ. Foto: WWU/Ralf Hetzel

Pompeji kennt jeder. Im Jahr 79 n. Chr. wurden nach einem Ausbruch des Vesuvs zahlreiche – auch menschliche Überreste – durch die Asche konserviert. Auch in Kula in der West-Türkei wurden solche Spuren gefunden. Beim Bau eines Staudamms 1969 wurden unter anderem menschliche Fußabdrücke entdeckt, dessen Datierung bisher nicht geklärt werden konnte. Nun gelang unter der Federführung von Wissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster der Nachweis, dass die Abdrücke etwa 11.000 Jahre alt sind – und damit weit jünger als ursprünglich angenommen. Hier reichten die Vermutungen von 250.000 bis 25.000 Jahre.

Bei der Datierung wurde ein neues Verfahren eingesetzt, das auf der Analyse von Teilchen basiert, die durch die kosmische Strahlung in oberflächennahen Gesteinen entstehen. Bei den verwendeten Teilchen handelt es sich um die Isotope Helium-3 und Beryllium-10. Die so datierten Gesteine wurden damals zeitgleich mit der Vulkanasche des Kula an der Erdoberfläche abgelagert. Die neue Datierung ermöglicht Archäologen nun, die Besiedlungsgeschichte der Region zu rekonstruieren.

Die Untersuchung belegt auch, dass es im Kula-Vulkanfeld, einem der jüngsten Vulkangebiete im östlichen Mittelmeerraum, in den letzten 4.000 Jahren zu mehreren Vulkanausbrüchen kam. Dabei wurden kilometerlangem Lavaströme abgelagert. Die Untersuchung wird ausführlich von Caroline Heinekea, Samuel Niedermann, Ralf Hetzela sowie Cüneyt Akal in der 34. Ausgabe der Quaternary Geochronolgy vorgestellt.

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