Der Schauspieler Till Firit und die Schauspielerin Dörte Lyssewski des Burgtheaters in Wien leihen ungewöhnlichen und humorvollen Essays zur MAK-Schausammlung ihre Stimme. Foto: Sabine Hauswirth / MAK

Der Schauspieler Till Firit und die Schauspielerin Dörte Lyssewski des Burgtheaters in Wien leihen ungewöhnlichen und humorvollen Essays zur MAK-Schausammlung ihre Stimme. Foto: Sabine Hauswirth / MAK

Mit der neuen Audioserie „Nachdenkereien“ bietet das MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien nicht nur ein akustisch wie inhaltlich neuartiges Vermittlungstool, sondern auch einen besonderen Zugang zu ausgewählten Objekten der Sammlung

Der Schauspieler Till Firit und die Schauspielerin Dörte Lyssewski des Burgtheaters in Wien leihen ungewöhnlichen und humorvollen Essays zur MAK-Schausammlung ihre Stimme. Foto: Sabine Hauswirth / MAK
Der Schauspieler Till Firit und die Schauspielerin Dörte Lyssewski des Burgtheaters in Wien leihen ungewöhnlichen und humorvollen Essays zur MAK-Schausammlung ihre Stimme. Foto: Sabine Hauswirth / MAK

Das MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien startet die neue Audioserie „Nachdenkereien“ zu Objekten der Sammlung. Schauspieler und Schauspielerinnen des Burgtheaters in Wien leihen ungewöhnlichen und humorvollen Essays von MAK-Kunstvermittler*innen und Kurator*innen zur Schausammlung ihre Stimme. Zu ausgewählten Exponaten wird über Alltagsgestaltung, Designprinzipien, Produktästhetik oder Gesellschaftsordnungen nachgedacht.

Das neue Vermittlungstool entstand im Zuge des Lockdowns in der Corona-Krise aus der Idee heraus, Kunst und Kultur Gehör und neue digitale Erlebniswelten zu verschaffen. Über die Ebene des kunsthistorischen Wissens hinaus erzählen die Schauspieler und Schauspielerinnen Till Firit, Dorothee Hartinger, Mavie Hörbiger, Dörte Lyssewski, Falk Rockstroh und Markus Scheumann Geschichten zu Objekten der MAK-Schausammlung und verdeutlichen die gesellschaftliche Relevanz, die in angewandter Kunst und in der Sammlung des MAK steckt.

Die Folge „Geschlechterdifferenzen im Interieur“ handelt von einem Damenschreibtisch um 1825 von Joseph Danhauser. Der eigene Schreibtisch oder das eigene Zimmer für die Frau bedeutete im 19. Jahrhundert nicht das, was Virginia Woolf später in ihrem Essay „A Room of One’s Own“ damit verband. Noch waren damit weniger Freiheiten als Verpflichtungen assoziiert. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich die Rollenbilder fest in das Interieur eingeschrieben.

Das Damenzimmer, das in den großbürgerlichen Wohnungen dem Herrenzimmer gegenüberstand, diente vor allem der Repräsentation sowie einem demonstrativen Müßiggang. Beides sollte von den finanziellen Mitteln des Hausherrn zeugen. Der Damenschreibtisch wiederum diente der schriftlichen Konversation. In „Tabubruch eines Möbels“ erfahren Zuhörer und Zuhörerinnen, was den exzentrische Salonschrank von Dagobert Peche aus dem Jahr 1913 zu einem Tabubruch macht.

Die Folge „A Room of her own“ erzählt von einem Wohn- und Schlafzimmer, das die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky in den 1920er Jahren für Karoline Neubacher gestaltete. Nur selten haben Besucher*innen von Museen die Möglichkeit ganze Räume zu betrachten. In diesem Fall wird man an die Denk- und Studierzimmer der italienischen Fürsten von vor 500 Jahren erinnert.

Insgesamt stehen 19 Audiodateien mit ganz unterschiedlichen Themenstellungen zur Verfügung, die seit Ende Oktober direkt bei den jeweiligen Objekten über einen QR-Code oder über die Plattform Sound Cloud abrufbar sind.

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