“Museumsdepots sind die zweite Herzkammer”
RESTAURO hat exklusiv drei fränkische Museumsdepots besichtigt und erhielt Einblicke in drei individuelle, für die Heimat- und Stadtmuseen adäquate Lagerungslösungen. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern betreute die Projekte in konservatorischer und restauratorischer Hinsicht.
Ziel ist das Feuerwehrgelände im Industriegebiet der Stadt Schweinfurt. Ein Museum würde man hier nicht vermuten, fernab von touristischem Verkehr und städtischem Leben. Und dennoch steht dort dieses massive, rustikale Metallobjekt mitten auf dem Grundstück eines Neubaus, mit der verdächtig musealen Ausstrahlung eines Kunstwerks im öffentlichen Raum. Die metallene Maschine vor dem Gebäude ist der Verweis auf das, was hinter den Toren des Neubaus schlummert: Ein reiches Depot der Schweinfurter Stadtmuseen, gefüllt mit industriellen, technischen und handwerklichen Gerätschaften aus der Geschichte der Stadt. Es ist eins der drei Museen, die RESTAURO im Rahmen einer Depotbesichtigung besucht hat.
Depots sind für Restauratoren schon immer ein wichtiger Arbeitsbereich gewesen, denn abhängig vom Material verlangen Exponate geeignete konservatorische Bedingungen, gerade dann, wenn sie auf unbestimmte Zeit gelagert werden. Astrid Pellengahl, Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen, spricht gern von der “zweiten Herzkammer des Museums”, wenn es um Depots geht. “Die Ausstellung ist die erste Herzkammer, das Depot die zweite”, sagt sie. Raumklima und Lichtverhältnisse müssen stimmen und präventive Maßnahmen festgelegt und eingeleitet werden, um optimale Lagerungsumstände zu schaffen und jene Objekte zu schützen, die keinen Platz in der Ausstellung finden, die in ihrer Einheit jedoch die Grundlage dafür schaffen, Ausstellungen überhaupt erst zu konzipieren.