Archäologen entdeckten im mittelfränkischen Wassertrüdingen Holzbauteile sowie Eichenpfähle aus dem 12. Jahrhundert: Relikte einer ehemaligen Mühle.
Archäologen fanden die Relikte der ehemaligen Mühle in der Nähe des Mühlweihers in Wassertrüdingen. Foto: RESTAURO
Archäologen fanden die Relikte der ehemaligen Mühle in der Nähe des Mühlweihers in Wassertrüdingen. Foto: RESTAURO
Zwei sehr gut erhaltene Fischreusen wurden ebenfalls gefunden
Im mittelfränkischen Wassertrüdingen wurde bei Bauarbeiten zum Hochwasserschutz des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach eine bedeutende archäologische Entdeckung gemacht: Auf Höhe des Mühlweihers fanden Archäologen entlang der zukünftigen Sohlgleite Relikte einer ehemaligen Mühle. Franz Herzig, Dendrochronologe des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege analysierte die geborgenen Holzbauteile sowie Eichenpfähle, die bis zu 3 m lang waren oder einen Durchmesser von mehr als 40 cm haben, und kam zu dem Ergebnis, dass sie bereits aus dem 12. Jahrhundert stammen.
Die Mühle an der Wörnitz lässt eine Doppelfunktion vermuten, denn die Archäologen stießen auf Schwingschwerter, die dem Flachsbrechen dienten, aber auch auf Mahlgangfragmente, die eine Nutzung als Getreidemühle belegen. Archäologe und Grabungsleiter Matthias Tschuch aus Nürnberg erklärt, dass das Besondere in Wassertrüdingen ist, dass neben der Mühle auch noch eine komplette Fischfanganlage mit zwei sehr gut erhaltenen Fischreusen gefunden wurde, die ebenso ins Mittelalter zu datieren ist. „Zudem haben wir noch einen römischen Flusslauf entdeckt. Ein solches Gesamtbild war bisher noch nicht da“, freut sich Matthias Tschuch. Die Funde zeigen, wie intensiv die Wörnitz über die Jahrhunderte an diesem Standort genutzt wurde.
Nun werden Teile des Fundes restauriert und konserviert und sollen im Rahmen der Bayerischen Gartenschau 2019 in Wassertrüdingen ausgestellt werden.