Die Erleichterung war groß, als im Februar 2017 das schmiedeeiserne Lagertor mit der zynischen Inschrift „Arbeit macht frei“ nach rund zwei Jahren wieder in die KZ-Gedenkstätte nach Dachau zurückkehrte. Es gilt als zentrales Symbol des Leidensweges der Häftlinge des Konzentrationslagers. Nachdem das Tor in der Nacht vom 1. auf den 2. November 2014 von noch immer unbekannten Tätern gestohlen wurde, konnte es gut zwei Jahre später in Bergen (Norwegen) von der Polizei sichergestellt werden.
Nach Restaurierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich
Auch Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, zeigt sich erleichtert und dankt den Polizeibehörden in Norwegen und Deutschland für ihre sorgfältigen Ermittlungen: „Die KZ-Gedenkstätte freut sich mit den Überlebenden und ihren Angehörigen, dass die Hintergründe der Tat nun aufgeklärt werden und dieses besonders symbolträchtige Relikt des Konzentrationslagers nach einer justiziellen Aufarbeitung wieder an den Erinnerungsort zurückkehrt. Selbstverständlich wird es nach einer Restaurierung wieder der Öffentlichkeit präsentiert. (…)“.
Gemäß dem Entschluss der Gremien der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, wird das Tor nicht wieder am historischen Standort eingesetzt, sondern nach seiner Restaurierung in die Dauerausstellung der KZ-Gedenkstätte übernommen. Ursprünglich war geplant, das Tor hinter schützendem Glas bei den Feierlichkeiten zum 72. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau Ende April wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren. Da die konservatorischen Maßnahmen jedoch noch nicht abgeschlossen sind, erfolgt dies zu einem späteren Zeitpunkt.
Ein Tor als Grenze zwischen Außenwelt und Inhaftierung
Das Lagertor ist Teil des „Jourhauses“, welches als Ein- und Ausgang des Häftlingslagers sowie Dienstgebäude der Lager-SS fungierte. Der Durchgang des Gebäudes war durch ein geschmiedetes Tor verschlossen, durch das die Häftlinge nach ihrer Ankunft das Lager betraten und dann täglich zu den Arbeitskommandos marschieren mussten. Das Torhaus markierte so die Grenze zwischen der Außenwelt und der Inhaftierung. Dieses Tor wurde von Häftlingen in einer der Werkstätten des Lagers geschmiedet. Der politische Häftling Karl Röder musste auf Befehl der SS die Inschrift „Arbeit macht frei“ anfertigen, die nach Kriegsende entfernt und nach der Errichtung der Gedenkstätte im Jahre 1965 durch eine Rekonstruktion ersetzt wurde.