04.05.2017

Branchen-News

Mahnmal hinter Glas

wurde es Anfang des Jahres an seinen Ursprungsort

 

Anfang November 2014 wurde das historische Lagertor mit der zynischen Inschrift „Arbeit macht frei“ aus der KZ-Gedenkstätte in Dachau gestohlen. Nachdem es rund zwei Jahre später von der Polizei in Bergen (Norwegen) sichergestellt worden war, ist das Tor seit Februar 2017 nun wieder in Dachau. Das eiserne Mahnmal soll nach Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen im Rahmen der Dauerausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden.

 

Nachdem das eiserne Lagertor Anfang Dezember 2016 in Bergen (Norwegen) von der Polizei sichergestellt werden konnte, wurde es Anfang des Jahres an seinen Ursprungsort, die KZ-Gedenkstätte in Dachau, zurückgebracht; Foto: KZ-Gedenkstätte Dachau
Rechter Hand im Hintergrund zu sehen, ist das ehemalige Jourhaus, in dem das Tor bzw. die Schlupftür verankert war; Foto: KZ-Gedenkstätte Dachau
Zu erkennen ist die Torsituation des ehemaligen Jourhauses vor dem Diebstahl: Mittlerweile wurde die Schlupftür mit der zynischen Inschrift "Arbeit macht frei" durch eine Replike ersetzt; Foto: KZ-Gedenkstätte Dachau

Symbolträchtiges Lagertor kehrt nach Dachau zurück

 

Die Erleichterung war groß, als im Februar 2017 das schmiedeeiserne Lagertor mit der zynischen Inschrift „Arbeit macht frei“ nach rund zwei Jahren wieder in die KZ-Gedenkstätte nach Dachau zurückkehrte. Es gilt als zentrales Symbol des Leidensweges der Häftlinge des Konzentrationslagers. Nachdem das Tor in der Nacht vom 1. auf den 2. November 2014 von noch immer unbekannten Tätern gestohlen wurde, konnte es gut zwei Jahre später in Bergen (Norwegen) von der Polizei sichergestellt werden.

 

Nach Restaurierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich

Auch Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, zeigt sich erleichtert und dankt den Polizeibehörden in Norwegen und Deutschland für ihre sorgfältigen Ermittlungen: „Die KZ-Gedenkstätte freut sich mit den Überlebenden und ihren Angehörigen, dass die Hintergründe der Tat nun aufgeklärt werden und dieses besonders symbolträchtige Relikt des Konzentrationslagers nach einer justiziellen Aufarbeitung wieder an den Erinnerungsort zurückkehrt. Selbstverständlich wird es nach einer Restaurierung wieder der Öffentlichkeit präsentiert. (…)“.

Gemäß dem Entschluss der Gremien der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, wird das Tor nicht wieder am historischen Standort eingesetzt, sondern nach seiner Restaurierung in die Dauerausstellung der KZ-Gedenkstätte übernommen. Ursprünglich war geplant, das Tor hinter schützendem Glas bei den Feierlichkeiten zum 72. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau Ende April wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren. Da die konservatorischen Maßnahmen jedoch noch nicht abgeschlossen sind, erfolgt dies zu einem späteren Zeitpunkt.

 

Ein Tor als Grenze zwischen Außenwelt und Inhaftierung

Das Lagertor ist Teil des „Jourhauses“, welches als Ein- und Ausgang des Häftlingslagers sowie Dienstgebäude der Lager-SS fungierte. Der Durchgang des Gebäudes war durch ein geschmiedetes Tor verschlossen, durch das die Häftlinge nach ihrer Ankunft das Lager betraten und dann täglich zu den Arbeitskommandos marschieren mussten. Das Torhaus markierte so die Grenze zwischen der Außenwelt und der Inhaftierung. Dieses Tor wurde von Häftlingen in einer der Werkstätten des Lagers geschmiedet. Der politische Häftling Karl Röder musste auf Befehl der SS die Inschrift „Arbeit macht frei“ anfertigen, die nach Kriegsende entfernt und nach der Errichtung der Gedenkstätte im Jahre 1965 durch eine Rekonstruktion ersetzt wurde.

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