Den Studierenden der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) fällt das Arbeiten von zuhause wohl am leichtesten. Doch für das Kernteam ist dieser Arbeitsstil neu. Die Kommunikation aus dem Home-Office reicht bislang via Telefon oder Mail
Es hatten sich zwar schon einige Beschränkungen im Arbeitsbetrieb der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) in Hildesheim abgezeichnet, aber die Überraschung war doch groß, als nahezu allen der Zutritt zu den Gebäuden untersagt wurde. „Wir sind natürlich sehr froh, dass die Hochschulleitung so schnell und konsequent allen Mitgliedern der Hochschule ermöglicht, bestmöglich den Anforderungen der aktuellen Lage zu begegnen“, so die Leiterin des Hornemann Instituts, Dr. Angela Weyer. Zu diesem Zeitpunkt hatten vier Mitglieder des insgesamt neunköpfigen Teams einen voll einsatzfähigen Arbeitsplatz zu Hause. Zwei von diesen Arbeitsplätzen waren noch in der Woche eingerichtet worden, als sich die massiven Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben abzeichneten. Konkret konnten alle ein Notebook der HAWK nutzen, das auch am privaten Arbeitsplatz den Zugriff auf die Laufwerke der Hochschule ermöglicht. Eine weitere Kollegin des Kernteams sowie die vier als studentische oder wissenschaftliche Hilfskräfte eingestellten Studierenden bekamen von ihren privaten Rechnern den Zugriff auf digitale Materialien, der ihnen ein projektbezogenes Arbeiten ermöglicht.
„Mir selbst steht gerade zu Hause kein Arbeitsplatz zur Verfügung und so arbeite ich allein im Institut weiter. Ich kümmere mich um Telefon, Post und Rechnungen, kann auf Wunsch der Kolleginnen etwas einscannen und bin doch 100 Prozent in der Lage, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten und bei meiner Fahrradfahrt zum Institut meine Abwehrkräfte zu stärken“, beschreibt Angela Weyer.„Ich kann mich nun weitgehend ungestört in die Entwicklungen längerer Texte vertiefen. So arbeite ich zurzeit an einem englischsprachigen Aufsatz für einen Tagungsband und an einer Konzeption für eine Tagung im Herbst 2022. Gemeinsam mit einem Kollegen aus dem Web-Team der HAWK arbeiten wir an einem Konzept für eine neue Institutswebsite, natürlich digital.“
Momentan kommuniziere das Team überwiegend per Mail oder per Telefon zu ihren gewohnten Arbeitszeiten, erklärt Barbara Hentschel. „Eine Video-Konferenzschaltung an der HAWK ist zwar gut möglich, war für uns bislang aber nicht nötig. Die Aufgaben jedes Einzelnen sind für die nächste Zeit klar abgesteckt und transparent.“ Doch auch Neues wird ausprobiert: Frau Hentschel habe einer Kollegin via Video-Tutorial bis dato ungewohnte Arbeitsschritte erläutert – dies habe gut funktioniert. Den vom Institut beschäftigten Studierenden fällt das Home-Office wohl am leichtesten, weil sie – wenn es ihre Lehrveranstaltungen erforderten – auch schon vorher von zuhause an Instituts-Projekten gearbeitet hatten. Für das Kernteam ist dieser Arbeitsstil aber neu.
Das Hornemann Institut konnte schnell auf das aktuell nötige Home-Office umgestellt werden. Dies liegt auch daran, dass die meiste Arbeitskraft des interdisziplinären Teams aus Restaurierung, IT, Denkmalpflege und Verwaltung ohnehin in die Entwicklung und Betreuung von Online-Kursen für Restaurator/inn/en und Studierende fließt und diese Lernumgebung allen HAWK-Mitarbeiter/inne/n leicht freigeschaltet werden kann. „Es ist gerade eine sehr, sehr schwierige Zeit für die Welt, so dass es unangemessen wäre, dem irgendetwas Positives abzuringen. Wir versuchen eben alle, unser Home-Office möglichst sinnvoll zu nutzen“, so die Institutsleiterin, „ich könnte mir vorstellen, dass wir am Ende unsere Lehre unter Einbeziehung des Internets methodisch vielfältiger gestalten und uns bisweilen stärker auf eigenständiges Arbeiten konzentrieren. So bringt uns die gegenwärtige Situation langfristig eine Beschleunigung mancher, bereits angestoßener Prozesse.“