Der Erhalt des kulturellen Erbes ist ein wichtiges Anliegen der Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen. Seit mehr als 15 Jahren unterstützt hier das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) Museen und Sammlungen. Jetzt ist die dritte Publikation der Reihe „Kunst in guten Händen“ erschienen: Diese gibt Einblick in zehn beispielhafte Projekte, die im „Restaurierungsprogramm Bildende Kunst“ von 2017 bis 2020 realisiert wurden. Der Verband der Restauratoren (VDR) betreut das Förderprogramm seit vielen Jahren.
Die Restaurierung großformatiger Kunstwerke ist oft ein gewaltiger Kraftakt, der nur mit besonderer finanzieller Unterstützung realisiert werden kann. Wie etwa im Falle der Collage „(Silbersterne und Goldspiralen) – Ohne Titel“ von Michael Buthe, die mit Unterstützung durch das Land NRW restauriert werden konnte. Michael Buthe, viermaliger Documenta-Teilnehmer, zählt zu den bekannten Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Eine der größten Collagen, die Buthe je geschaffen hat, befindet sich seit 2005 in der Obhut des Bonner Kunstmuseums. Das Werk konnte seit über zehn Jahren aufgrund des äußerst fragilen Zustands nicht mehr in der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bevor es ins Museum kam, wurde es – aufgrund seines großen Formats – über einen längeren Zeitraum unter klimatisch ungünstigen Bedingungen zusammengefaltet eingelagert. Dadurch sind im Papierträger zahlreiche Knicke und Falten entstanden, die meist über das ganze Werk in vertikale Richtung verlaufen. In der Folge sind in diesen Bereichen viele der dicken Farbschichten partiell gebrochen, abgelöst oder sogar abgefallen. Zudem kommen auch maltechnisch bedingte Schichtentrennungen vor. Buthes Collage ist nun – frisch restauriert – in der Neupräsentation der Sammlung im „Raum für Phantasievolle Aktionen“ im Kunstmuseum Bonn zu sehen.